Corona hat auch beim Schachkid für eine Pause gesorgt. Das letzte Open hat das Schachkid im Februar in Neubrandenburg gespielt. An das Ergebnis des Eintracht-Opens kann sich das Schachkid schon gar nicht mehr erinnern. Seitdem sind viele Turniere, wo das Schachkid eine Teilnahme eingeplant hatte, ausgefallen.
Natürlich gab es in den letzten Monaten einen Online-Boom. Schach kann im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten einfach ins Internet verlegt werden. Insbesondere auf Lichess gründeten sich viele Clubs. Turniere werden angeboten. Es gibt sogar eine Quarantäneliga. Zumindest dem Schachkid macht das Spielen im Internet wenig Spaß. Es ist einfach nicht das Gleiche. Es fehlt die Turnieratmosphäre. Das Schachkid mag gerne andere Menschen sehen und mit ihnen plaudern, andere Orte erkunden, und einfach von Angesicht zu Angesicht spielen.
Das Schachkid hatte in den letzten Monaten viel Zeit an den Wochenenden. Genug Zeit, um diese mit Schachtraining zu befüllen. Weit gefehlt – das Schachkid geht neuerdings spazieren und hat oft und gern den Grill mit Freunden angeworfen. Und die Zeit genutzt, um sich mit dem Hobby Fotografie zu beschäftigen und bei der Gelegenheit eine neue Internetseite, ein Buchblog nackte-menschen.de aufzusetzen. Aber Training hat das Schachkid nicht ein einziges Mal gemacht.
Um so größer war der Wunsch, im Juli im Urlaub mal wieder ein Turnier zu spielen. Aber ein Turnier zu finden – so gut wie unmöglich. In Deutschland geht offenbar gar nichts. Die Seite Chess-Calendar, die nun wirklich fast jedes Turnier kennt, listete zwar viele Turniere auf. Die Links führten aber nur zu Seiten mit dem fett geschrieben Wort „Absage“.
Eines Nachts um halb eins konnte das Schachkid nicht schlafen, nahm das IPad zur Hand und drückte gelangweilt wahllos auf ein Lesezeichen. Sie Seite ultraschach.de öffnete sich. Das Schachkid wusste gar nicht, dass es die Seite abgespeichert hat. Oh – eine Rubrik Ausschreibungen. Wahllos drückt das Schachkid einen Link und gelangt auf die Seite des 39. Internationalen St. Veit Schachopens. Wieder große Fettbuchstaben – „FINDET STATT!“. Das Schachkid fällt fast aus dem Bett und meldet sich noch nachts um eins an. Um 1.30 Uhr werden Whats App Nachrichten an alle möglichen Leute geschickt, die als Reisebegleitung in Frage kommen. Dann beginnt das 4wöchige Zittern. Wird es statt finden?