Dritter Turniertag – es ist verblüffend, wie schnell so ein Turnier immer vorbei ist. Merkwürdigerweise geht eine Arbeitswoche nie so schnell vorbei.
Caro-Kann, Zweispringervariante. Da spielt das Schachkid schon Unsinn und muss sich mächtig verrenken und mit der Dame herumwerkeln, dass Schwarz nicht gleich verliert. Nach dem 9. Zug hat Schwarz noch nicht eine Figur entwickelt. Weiß spielt nicht energisch genug und Schwarz kann in der Entwicklung ausgleichen. Die Chance kommt im 22. Zug. B5 geht einige Züge lang und der Läufer von weiß ist gefangen. Unnglaublich, dass Schwarz das nicht sieht. Das Schachkid kann sich auch erinnern, in dieser Partiephase sehr schnell gespielt zu haben.
Der Gegner bietet zweimal Remis an, das Schachkid lehnt ab. Stellungen sollen ja ausgespielt werden. Zum Schluss glaubt das Schachkid aber, schlechter zu stehen. Und nimmt das 3. Remisangebot an. Der Gegner ist vermutlich froh, dass es vorbei ist. Er hustet merklich – Winterzeit, Erkältungszeit.
Organisatorische war das Turnier Top. Das weitläufige Hotel bietet ideale Spielbedingungen. Auch wenn die Preise der Versorgung teilweise schon sehr sportlich sind. Spielerisch nun ja – das Schachkid hat seine guten Vorsätze eingehalten, lange und viel nachgedacht und sogar einige Male in Zeitnot gekommen. Bis auf ein Bauer wurde keine Figur eingestellt. Eine klare Verbesserung gegenüber dem 29. Erfurter Schachfestival. 3 aus 5 Punkten sind nicht schlecht, aber auch keine Wucht.
Die Partieanalyse zeigt aber auch, wie viele einfach zu sehende Gewinnwege das Schachkid ausgelassen hat. Und wie viele positionelle Einsteller sich das Schachkid geleistet hat, die die Gegner Gott sei Dank nicht gesehen haben. Das zeigt aber auch, dass auf dem Niveau offenbar alles durch Taktik gewonnen wird. Und das da einiges an Traniningsarbeit auf das Schachkid in 2020 wartet.