24. Juli 2024

Pardubice 2024 – Und ewig locken die Knödel

Pardubice ist mittlerweile fast ein traditionelles Turnier geworden, zudem man gerne fährt. Der dicke Doktor reist schon aus Bamberg extra an und legt beim Schachkid noch einen Zwischenstop ein. Der Schachwizard ist beruflich verhindert. Aber mit dem FM, der sich möglicherweise vor der Lernerei für seine Prüfungen drücken will, wurde Ersatz gefunden.

Man fährt schon Freitag los. Der Doktor startet erst am Samstag. Aber der FM im A-Turnier und das Schachkid im 30+ Turnier starten schon Freitag. Das 30+ Turnier hat so seine Vor- und Nachteile. Man spielt  nicht gegen Kinder, die eine niedrige Wertzahl haben und das durch Motivation ausgleichen und die Leute vom Brett fegen. Dafpr spielt man  zwischen alten dicken grauhaarigen Männern und man fühlt sich alt. Das Schachkid passt da nicht rein. Es ist lediglich etwas kräftig gebaut und hat auch nur einzelne graue Haare, schwerpunktmäßig auf der Brust.

Nach unspektakulärer Anreise kommt man zur Pension, die gleiche wie im Vorjahr. Das Schachkid ist bekannt und wird wie stets und überall gleich mit Namen begrüßt. Die vorgesehenen Zimmer sind belegt. Eine Horde Japaner fühlt sich krank und kann erst am nächsten Tag fliegen. Da müssen der FM und der Doktor eine WG für eine Nacht gründen. Das Schachkid bekommt ein kleines Einzelzimmer. Die Wirtin entschuldigt sich sogleich und verspricht, morgen ist man auf einer Etage. „Du bist Chef“, sagt die Wirtin und meint „Du tauscht morgen großes Appartment. Junger Boy kommt in kleines Appartment“. Damit muss wohl der FM gemeint sein.

Der Doktor geht forschen. Das Schachkid und der FM rücken zur ersten Runde an. Der FM hockt, die auch das gesamte A, B- und C-Open in einem klimatisierten Raum. Nur das 30+ Turnier sitzt in einem heißen Nebenraum ohne Klimaanlage und Belüftung. In der Hitze spielt das Schachkid aus Versehen 1. … c5 statt wie gewohnt 1. … c6. Ein Unfall, der Gegner kennt die Theorie, das Schachkid natürlich nicht. Nach 15 Zügen kann das Schachkid aufgeben.

Zeit zum Turnierwechsel. Das Schachkid geht zur Anmeldung und fragt nach einem möglichen Wechsel ins C-Open an. Die Dame ist überfordert und meint, das Schachkid solle zum Schiri gehen. Gesagt getan. Der Schiri ist überfordert und meint, er sei für das A-Turnier zuständig, der Schiri des C-Turniers müsse was dazu sagen. Der steht gerade daneben und meint, er habe nix gegen einen Wechsel. Der A-Schiri delegiert zurück zur Anmeldung mit den Worten „The organizer not would be happy“. Bei der Registrierung angekommen ist diese erneut überfordert und schleppt das Schachkid in ein  Büro. Dort sitzt eine graue Eminenz, offenbar der Boss. Es geht auf tschechisch hin und her. Ein Wechsel scheint, wenn auch wiederwillig, möglich. Das Schachkid habe dann noch eine Frage. Ob es erst zur dritten Runde starten könne. Dem Boss klappt der Unterkiefer heruner, starrer Blick. „Are you joking me?“ Offenbar kam die Frage nicht gut an. Das Schachkid wird hinaus delegiert, während auf tschechisch diskutiert wird. Das Schachkid beschließt, lieber nicht zu wechseln.

Immerhin, die Stammkneipe ist noch vorhanden. Der Fm verliert gleich gegen einen Ukrainer, der aber nicht ohne ist. Ein jugendliches Talent, während der FM, der auf Normen hofft, eben so langsam in die Jahre kommt… Immerhin, acht Runden stehen ja noch aus.

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