27. Januar 2024

Deutsche Amateurmeisterschaft Vorrunde Bad Wildungen – Tag 1

Nachdem es in Potsdam nicht so lief, nimmt das Schachkid in Bad Wildungen einen neuen Anlauf. Hier hat das Schachkid gute Erinnerungen. Schließlich hat sich das Schachkid völlig überraschend im letzten Jahr genau hier für die Finalrunde qualifiziert. Der dicke Doktor ist diesmal nicht am Start. Er spart sich seinen Urlaub auf. Da muss diesmal der Lieblingsthüringer als Muße her halten. Immerhin verfügt er auch über einen Vollbart und einen dicken Bauch. Und kann somit den dicken Doktor adequat ersetzen. Zudem arbeitet der Mann im Gefängis. Irre Schachspieler schrecken ihn also nicht.

In der ersten Runde gleich am Brett acht geht es gegen einen Namensvetter – René gegen René. Ein Livebrett hat das Schachkid knapp verpasst. Das ist neu, die ersten sieben Bretter werden in jeder Gruppe auf diversen Plattformen live übertragen. Eine tolle Idee, so kann daheim mitgefiebert werden, wenn man an einem solchen Brett sitzt.

Die Eröffnung ist nett und wohltuend kurz. Der Hoteldirektor lobt eine Flasche Champagner aus für den Spieler, der es schafft, seinen Gegner in sieben Zügen matt zu setzen und dabei die Dame zu opfern. Das Schachkid ist scharf auf die Flasche, hat aber keine passende Eröffnung parat. Das Team rund herum um die Organisatoren Sandra und Gregor haben ein gutes Händchen für Veranstaltungsorte. Das Maritim in Bad Wildungen ist ein sehr gemütliches Hotel und wirkt ein wenig wie  ein Grand Hotel aus dem  letzten Jahrhundert. Der wichtigste Aspekt an dem Hotel für das Schachkid ist zweifellos die Tatsache, es gibt Prosecco zum Frühstück. Das regt den Kreislauf an. Und es hat viele Sitzgelegenheiten. Das Schachkid braucht in einem Hotel unbedingt Sitzgelegenheiten wie eine Lobby, ein Cafe oder eine Bar, wo es sitzen und Zeitung lesen kann. Das Maritim schlägt alles, es hat sogar eine kleine Bibliothek, wo man rumsitzen kann. Der Leser merkt, dem Schachkid gefällt es hier an diesem Orte.

Nun aber zum Gegner. Der schaut überrascht, als das Schachkid 7.Sxd5 spielt. 5. … d5 kann nicht gut sein und stellt nach Meinung des Schachkids einen Bauern ein. Das Schachkid fackelt auch nicht lange nnd holt sich gleich den nächsten Bauern. Es zeigt sich aber mehr, dass man nicht zu gierig sein sollte und die Königssicherheit ein nicht unwesentlicher Faktor ist. Der Gegner erkennt seine Chance und spielt engagiert und gewinnt dann auch zu Recht.

Es bleibt die Frage des Mittagessens zu diskutieren. Der Lieblingsthüringer wird im Analyseraum aufgefunden. Wo neben GM Phätz auch ein Buchhändler seinen Stand aufgeschlagen hat. Das Schachkid überlegt am Kauf der Bücher “Das grosse Lehrbuch des Positionssspiels” und “Schlaues Schwindeln beim Schach”. Kommt aber dann in der Diskussion mit Schachfreund Oberling, der seinerseits ein Buch über Bauernstrukturen ins Auge gefasst hat, zu der Erkenntnis, dass man erstmal die Bücher lesen sollte, die man schon  zusammengesammelt hat.

Ein Stand von Chessbase scheint es dieses Jahr bei der DSAM nicht zu geben. Chessbase hat das Schachkid mit einer Werbeemail beglückt mit der guten Nachricht, dass das Chessbasemagazin nun auch im Browser auf dem Tablet angeguckt werden kann. “Guten Morgen und Willkommeen in 2024” denkt sich das Schachkid da. Das hätte Chessbase mal vor 10 Jahren machen sollen. 2014 hatte das Schachkid mal eine Datenbank auf einen Datenträger gekauft. Es war nicht möglich, diese auch herunterzuladen. Was damals schon usus war. Da hat Chessbase den Lauf der Zeit verpasst. Ähnlich wie das Schachkid werden viele Kunden zu anderen Portalen abgewandert sein, die einfach einfacher zu handhaben sind.

Wie zum Beispiel Chessence. Die Schachchule von Niklas Huschenbeth  ist mit einem Stand da und offeriert nun auch Tassen und schicke Hoodies. Auf die Kurse gibt es 15 Prozent. Die braucht das Schachkid nicht, da es natürlich schon alle Kurse erworben, aber noch nicht  durchgearbeitet hat. Obwohl diese wirklich sehr gut gemacht sind.

Man will nun zu Mittag speisen. Es regnet. Der Lieblingsthüringer prognostiert Sonne um 15.00 Uhr.Das Schachkid hat Hunger und bevorzugt das Hotelrestaurant. Der Lieblingsthüringer ist Veganer, das Hotel mit  vier Sternen offeriert zum Mittag leider nichts passendes. Was bei einem Hotel und Restaurant dieser Preisklasse schon ungewöhnlicht ist.

Der Lieblingsthüringer eilt in die Stadt zum Syrer. Andere vegetarische  Küche  gibt es nicht. Was nicht verwunderlich ist. Die Gastronomie offeriert deftige Kost und hat als Zielgruppe die ausgehungerten Kurgäste, die in der Klinik nur Diätküche erhalten. Das Schachkid harrt derweil im Hotelrestaurant aus. Draussen kommt die Sonne. Wetter prognostizieren kann der Lieblingsthüringer nicht.

Das Mittagessen ist nun ja verbesserungswürdig.  Es waren sieben Tische besetzt. Die Bedienung bestand aus zwei Azubis und einem erwachsenen Kellner. Das Schachkid musste 15 Minuten warten, bis jemand kam, der die Bestellung aufnahm. Dies monierte das Schachkid beim erwachsenen Kellner, der nicht darauf einging und nicht mal ein Wort der Entschuldigung herausbrachte. Die Azubis waren leider nicht sehr blickig. Mehrfach liefem sie am Tisch des Schachkids vorbei, ohne das Geschirr vom Vorgast auszuheben oder die Bestellung aufzunehmen. Das Essen servierte die Azubine. Guten Appetit wurde  nicht gewünscht. Die Azubine schaute beim Servieren nicht das Schachkid als Gast, sondern die Wand an. Zwischendurch kam niemand, um mal zu fragen, wie es schmeckt oder ob man noch einen Kaffee haben möchte. Bei allen Verständnis für die Ausbildung, das war eine Katastrophe. Entweder setzt man weniger Azubis ein, oder der erwachsene Kellner muss sie besser lenken. Der Schachwizard, eine ausgezeichnete Spitzenfachkraft der Gastronomie, würde rotieren, wenn er da wäre.

Zufrrieden ist der Lieblingsthüringer. Er möchte Kaffee trinken. Das Schachkid möchte laufen und zerrt den Lieblingsthüringer in den benachbarten schönen Kurpark. Der Lieblingsthüringer studiert den Buddhismus und ist normalerweise recht ausgeglichen. Das Schachkid schafft es jedoch, ihn auf  die Palme zu bringen. Langsam schlendern ist seine Sache nicht. Das Schachkid bietet an, ihn im Müßiggang zu unterweisen. Der Lieblingsthüringer, nun stark erregt, möchte endlich Kaffee und macht den dicken Doktor in diesem Zustand alle Ehre.

Im Restaurant des Hotels angekommen setzt sich das Desaster fort. An drei Tischen sitzen Gäste. An den übrigen freien Tischen steht noch das Geschirr von den Gästen, die nun weg sind, aber vorher eben da waren. Man findet keinen freien sauberen Tisch. Also setzt man sich an einen Tisch mit Geschirr der Vorgäste. 10 Minuten wartet man erneut auf die Bestellung, bei drei besetzten Tischen. Der Azubi wird zur Tischreinigung entsandt. Priorität haben die Tische ohne Gäste. Jedoch nicht der Tisch des Schachkids und des Lieblingsthüringer, die gerne einen sauberen Tisch  hätten und bestellen würden. Da ist bei den Azubis aber auch bei der Aufsicht führenden  Fachkraft offenbar noch viel zu  tun.

Die notwendige Aggressivität für die nun folgende Schachpartie ist jedenfalls aufgebaut.

Nach der frustrierenden Partie am Vormittag ist dem Schachkid nun auch alles egal. Da kann man auch mag aggressiv spielen, denkt  sich das Schachkid. Was so gar nicht der sonstigen Spielweise des Schachkids entspricht. Der Gegner wird mit Bauern gelockt. Dieser widersteht aber der Versuchung und greift nicht  zu. Das Schachkid schiebt daher seine Bauern auf die gegnerische Seite. Irgendwann muss getauscht werden. Und das Schachkid ist sehr angetan. Die Aggessivität führt zu einer ationreichen Partie, jedenfalls für das Schachkid. Der Gegner verdreht nur noch die Augen.

So kommt das Schachkid wenigstens pünktlich ins Restaurant. Um 18.30 Uhr ist reserviert, was doch sehr optimistisch ist, wenn um 16.00 Uhr erst die Runde startet. Diesmal arbeitet das Restaurant besser, die Profis sind nun da. Das Buffet schmeckt. In der benachbarten Bar kann Handball geschaut und ein Cocktail getrunken werden. Das Schachkid sitzt bequem und hofft auf Punkte am Morgen.

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