29. Oktober 2023

Schachopen Leer – Leben in Ostfriesland

Das Schachkid hat sich Gedanken gemacht, was man an einem langen Wochenende machen könnte. Dem Schachkid ist außer Schach spielen nichts eingefallen. Kein Wunder in dieser dunklen Jahreszeit. Also wird ein Open gesucht und auch eins gefunden. Das Schachkid hat es nach Leer in Ostfriesland verschlagen nahe der holländischen Grenze.

Der Initiator des Schachopens ist ein Senior, der laut dem hübsch gemachten Programmheft selbst eine Seniorenmeisterschaft gespielt hatte und vorher mit Schach nicht viel am Hut hatte. Das habe ihm so viel Spaß gemacht, das er 2017 kurzerhand sein eigenes Schachopen aufgemacht hat. Der Erfolg mit fast 250 Teilnehmern im A- und B-Open gibt ihm recht.

Das Hotel, in dem das Turnier statt findet, ist quasi dicht und nur für das Schachturnier reserviert. Es hat eine Sauna, ein Schwimmbad und ein Restaurant, das Schachkid hat Gründe, warum es vorzugsweise Turniere in Hotels spielt.

Die Röhrs aus des Schachkids Verein nehmen auch teil. Dazu ein Spieler, gegen den das Schachkid gerade im Fernschach remisiert hat. Und IM Jonathan Carstedt verkauft Bücher. In Echt und in Farbe wirkt er genauso syphatisch wie in seinen Videokursen. Das Schachkid könnte ihn gleich befragen, ob der Englischkurs nicht kompakter sein könnte. Über das Einfühungsvideo ist das Schachkid noch nicht hinaus gekommen.

In Ostfriesland sind alle Klisches erfüllt. Das Wetter ist mies, Regen und Wind. Aus dem Hotelzimmer guckt das Schachkid auf einen Deich, auf dem Schafe herumlaufen. Der Schiri ist ein Niederländer, trägt ein Höhrgerät und spricht daher ein wenig laut. Vor allem während der Partien. Das Turnier wird von einem Teeproduzenten gesponsert, Kaffe und Tee, darunter den leckeren ostfriesischen Tee, gibt es gratis. Man kann eine hübsche Tasse kaufen. Und alle Jugendlichen tragen eine Wollmütze. Im Raum  am Brett bei 24 Grad.

Auch des Schachkids Gegner trägt tatsächlich 3 Stunden während der Partie eine Pudelmütze. Der 13jährige Jugendliche vom Hamburger HSK ist ganz nett und hat keine Macken, außer das er das Schachkid  klar überspielt.

Die Eröffnunswahl mit Db3 lässt das Schachkid an dem Jugendlichen zweifeln. Erst nach dem Abendessen im Bett fällt dem Schachkid ein, dass es im Sommer diese Variante gelernt hat. Natürlich fällt das Schachkid dies am Brett nicht ein. Und so bleibt sogleich der Läufer auf c8 eingesperrt. Die miese Eröffnungsbehandlung hat Folgen. Schwarz kann sich kaum bewegen und Weiß stellt Drohungen auf. Der Jugendliche erläutert dem Schachkid in der Analyse seine Gedanken – soviel denkt das Schachkid nicht.

Der Jugendliche geht von dannen, nicht ohne dem Schachkid aufzutragen, er möge jetzt gewinnen. Denn er brauche die Buchholz des Schachkids. Dieses beschließt  zunächst den Abend mit einem Ostfriesentrunk zu beenden, um dann weiter zu sehen.

 

 

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