Das war klar zu viel Bier und schweres Essen gestern. Heute wird gesund gelebt und kein Bier getrunken. Zum Frühstück gibt es Wasser und Tomaten mit Mozarella.
Heute soll der heißeste Tag mit 34 Grad werden. Da bleibt man gleich lieber ganz im Hotel. Praktischerweise wird heute ein Bitzturnier angeboten. Zeit, um die Blitzelo etwas aufzuhübschen. 62 Spieler haben sich eingefunden. 11 Runden mit dem Modus 3+2 werden gspielt. Da sinken wieder die Chancen, den Gegner über die Zeit zu schieben. Lucky gewinnt die ersten Runden, hat dann aber eine Durststrecke. Später geht es vorwärts. Das Schachkid gewinnt mal und verliert mal. Aus den letzten drei Runden werden jedoch 2,5 Punkte erbeutet. Macht den 30. Platz für Lucky und den 34. Platz für das Schachkid mit jeweils 4,5 Punkten.
Das Putzfrauengeschwader in der vierer-Kolone ist natütlich wie immer pünktlich um 15.00 Uhr zur Stelle, um das Schachkid aus dem Schlaf zu reißen. Das clevere Schachkid hat diesmal ein „Nicht Stören“ Schild an die Tür gehangen. Was aber nix hilft, da die Damen und an die benachbarten Zimmertüren hämmern und reichlich laut schnattern.
Die Krönung ist die heutige Partie. Der Gegner, ein Iraker, kommt etwas zu spät und bietet gleich mal Remis an, ohne eine Figur oder die Uhr angefasst zu haben. Das Schachkid hat vom Lucky gehört, dass der Iraker besiegbar ist. Also wird gespielt. Nach 13 Zügen hat das Schachkid schon die Qualität erbeutet. Der Iraker möchte nun das Schachkid gerne vor dem Spielsaal sprechen, natürlich auf die Zeit des Schachkids. Man könne doch Remis machen, meint er. Er wolle eh aus dem Turnier aussteigen. Auf das Rating des Schachkids habe dies keinen Einfluss. Und überhaupt huste er, er kriege keine Luft und habe auch etwas Fieber. Das Schachkid sieht sich vor seinem geistigen Auge in einer Wolke aus Coronaviren stehen und fragt den Gegner, warum er krank antritt und nicht mal eine Maske trage. Nein nein, es sei kein Corona und man könne nun Remis machen. Er könne auch aufgeben, entgegnet das Schachkid. Das will er aber auch nicht.
So muss das Schachkid mächtig Druck am Königsflügel machen. Trotz Taktiktraining, das Schachkid sieht kein Opfer und keine Kombi, um die Sache klar zu machen. Tröstlicherweise liefert der Computer auch kein Ergebnis. Es dauert noch ein Weilchen, aber dann ist der Sieg eingefahren.
Nach dem der Gegner vielleicht Corona hat und das Schachkid vollgehustet hat, was wirklich ein unglaubliches Verhalten ist, kommt es nun auf die gesunde Ernährung auch nicht mehr an. Die heute bevorzugte Kneipe bietet dunkles Craft Beer an. Das Erbsenrisotto mit ungewürzten blutigen Rindfleischstückchen geht zurück in die Küche. Der Koch kommt an den Tisch und erkundigt sich höflich, was nicht in Ordnung sei. Ersatzweise wird Gulasch mit Knödeln bereit gestellt, was im Vergleich zu anderen schon ausprobierten Restaurants eher so la la ist. Immerhin das Essen wird nicht in Rechnung gestellt und man kann zurück ins Hotel schwanken.