21. April 2023

Prolog – Stramme Männer beim SonFlow Cup

Nachdem das Schachkid auf diesen Blog ein pasr Turniere ausgelassen hat, ist es an der Zeit, umgehend wieder anzufangen. Man ist in Dänemark am Fjord von Kolding. Eine Woche haben sich der dicke Doktor und der Schachwizard nebst dem Schachkid in einem Ferienhaus einquartiert um dort aufs Wasser zu starren. Keine Männer, die auf Ziegen starren, sondern aufs Wasser. Und auf eine dicke Katze, die frühmorgens beliebt, den Grill abzuschlecken, von dem man am Vortag noch gebraten hat.

Am Montag ging es los. Das Auto ist voll, der Weltuntergang könnte kommen, man wäre aber gerüstet. Der dicke Doktor hat geschickt die drei Paletten Büchsenbier abgedeckt, dass das Schachkid aus Tschechien importiert hat und das man in Deutschland für die Hälfte des Preises hätte kaufen können. So winkt der Grenzer nur müde das Auto durch und im Auto ist man überrascht, dass es auf der dänischen Seite der Grenze einige Sexshops hat. Was das Schachkid dazu bringt zu überlegen, ob es aus Versehen nach Polen abgebogen ist.

Alles ist in Dänemark fast wie in Deutschland, nur teurer und mit trolligen Namen. Supermärke heißen Superbrukksen, nicht zu verwechseln mit der Superbuchse. Der Schachwizard will unbeding eine Kanalstange  haben, offenbar ein Gebäck. In der Innenstadt gibt es einen Fachladen für Mohrenköpfe bzw. Negerküsse – der Leser merkt an dieser Stelle, das das Schachkid nicht besonders woke ist. Nur die Mohrenköpfe, die das Schachkid unter diesen Namen seit 45 Jahren kennt, heißen hier Flodeboller. Auf der Strasse wird vor “Bumms” gewarnt.

In Kolding angekommen biegt man auf einen Waldweg ab und wähnt sich bald in der Einöde. Alsbald taucht aber der Fjord auf, an dessen Ufer das wirklich hübsche Ferienhaus steht. Ein Volltreffer mit Blick aufs Wasser, drei Schlafzimmern und viel Platz zum Skat und Schach spielen. Da man noch nicht genug zu essen hat, kauft man lieber noch mal ein.

Drei Tage bis zum Turnierstart. Man versucht mehrfach erfolglos, Kultur zu betreiben und landet dann doch eher in sehr gemütlichen Kneipen, von denen aus die einheimische Kultur studiert wird. Kulinarische Spezialitäten außer Hotdog gibt es offenbar nicht. Der dicke Doktor verweigert strikt den Zugang zum Fischrestaurant. Den Zugang zum Parkhaus verweigert er leider nicht. Das Schachkid und der Schachwizard wundern sich noch, dass das Parkhaus keine Schranken hat und man möglicherweise kostenlos parken kann. Nach der Rückkehr zum Auto ist ein Knöllchen mit 118 Euro fällig, weil die Parkscheibe fehlte.

Auf den Schreck hilf nur Bier und Likörchen  trinken, die in Dänemark sehr teuer sind. Die Innenstadt von Kolding ist nett, aber nichts besonders. Immerhin gibt es eine dänische Burg, die das Schachkid aber noch nicht erklommen hat. Um nun wirklich zur Kultur  zu kommen, fährt man vorsichtshalber nach Aarhus. Der Doktor hat von den schönen Fachwerkhäusern geschwärmt. Die sich vor Ort aber nicht als pitoreske Innenstadt, sondern als Freilichtmusem mit 27 € Eintritt herausstellen. An der Stelle bricht man ab und macht soziale Studien im Cafe am Dom. Wenn man schon am Dom Bier trinkt, will das Schachkid auch den Dom besichtigen. Nur ist dieser geschlossen, und hat nur von 10.30 Uhr – 13.00 Uhr geöffnet. Der Doktor, das Schachkid und der Schachwizard haben es wirklich versucht mit der Kultur. Aber es war einfach nix zu machen.

Es bleibt daher bei der bewährten Bier- und Likörchenkultur im pitoresken Ferienhaus, in dem das Schachkid dem Doktor um kurz vor Mitternacht seine Kenntnissse in Step Aerobic näher bringt, während der Schachwizard Kontakt der anderen Art mit der Porzellanschüssel einige Türen weiter sucht.

Nach dieser doch sehr anstrengenden Woche beginnt am Freitag nun das Schachturnier. Der SonFlow Cup ist gut besetzt. Das Besondere ist, das man in Gruppen spielt. Fünf Runden mit gleichstarken Gegnern, in denen alles möglich ist.

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