Ja lebt denn das Schachkid noch oder hat es etwa in den letzten Monaten kein Schach mehr gespielt? Das Gegenteil ist der Fall. Zwei Open und diverse Schnellschachturniere wurden nicht dokumentiert. Der Nachwelt werden daher wertvolle Teile des schachlichen Schaffens des Schachkids unbekannt bleiben.
Doch nun weilt das Schachkid in Brünn. Damals in Olmütz hatte es dem Schachkid gut gefallen. Da lag der Gedanke nah, nochmal ein Open in Tschechien zu spielen. Der dicke Doktor und der Schachwizard wollten mit. Bei letzteren meinte die Freundin “No no”, natürlich zu recht, und so fährt man nun zu zweit nach Brünn. Und da die bärtige Muße beim Schachkid weilt, wird dieser Blog nun fortgesetzt.
Man reist erst Samstag an, denn zunächst wird die Hauptversammlung des PSV Potsdam abgehalten. Da darf man nicht fehlen, denn es gibt ein kleines Buffet und die Hauptversammlung verspricht stets Action. Der Nachwuchs kümmert sich um das Buffet in hervorragender Qualität, der Verein ist daher für die nächsten 70 Jahre gerettet. Und der Vorstand ist hungrig und schreitet zu allen möglichen Taten. Und dann ist da noch El Presidente, der den Brandenburger Schachbund leitet und mutig auf Reformen hofft.
Der dicke Doktor hat seinen alten Trainer abgesägt und sich dem FM zugewandt. Man wird sehen, ob sich dies in Brünn in ersten schachlichen Erfolgen niederschlägt. In letzter Zeit hat der Doktor etwas abgebaut und die 2000 DWZ ist weit entfernt. Das Schachkid dagegen hat an der Hüfte etwas zugelegt und belässt sein Training im Anschauen von Videos bei YouTube.
Um acht soll es los gehen, naürlich schafft man es erst zu um neun Uhr. Das Schachkid muss noch Koffer packen und die leckeren Schinkenbrötchen kaufen sich auch nicht von selbst. Der Doktor ist noch etwas brummelig, ein Eis auf der tschechischen Seite hebt die Stimmung. Der Wetterpabst Kai Zorn, zu finden bei YouTube, hat Nebel für das böhmische Becken vorrausgesagt. Und so kommt es auch, Prag ist eine graue Suppe. Der dicke Doktor legt unverhofft bei Spotify die Hits von Abba auf. Er wird eben auch älter, während der Schachwizard neuerdings nicht umhin kommt und Schlager hört.
Das Hotel wirkt recht ansehnlich, ist aber an einer Hauptstrasse. Was das Schachkid veranlasst, sogleich bei der Rezeption einzuschreiten und das Zimmer zu wechseln, um auf der Rückseite des Hotels zu nächtigen. Den Doktor stört es nicht, der schläft aber eh mit Kopfhörern. Wer einmal in Berlin gewohnt hat, den stört nachts gar nichts mehr.
Das Schachkid möchte die erste Runde aussetzen und spielt dann doch mit und bereut es gleich wieder. Ein Sachse aus Zittauen denkt auch noch bei jeden Zug ewig nach und braucht für die Partie fast 90 Minuten, während das Schachkid blitzt und eiugentlich nur noch in die Hotelbar will.
Die Qualität der Züge ist entsprechend, obwohl die Eröffnung nicht so schlecht vom Schachkid gespielt wurde. Der Sachse aus Zittau will auch noch analysieren, was das Schachkid umgehend ablehnt. Der dicke Doktor braucht noch zwei Stunden länger bis zum Sieg, da hat das Schachkid schon ein Bier nebst Suppe und Hauptgang verdrückt. Gemeinsam geht dann noch ein Dessert nebst Bier Nr. 2. Eine Hobbypianistin belegt den hauseigenen Flügel und spielt nicht ganz sauber, aber recht melodisch Filmmusik. Das Ambienete ist perfekt.
Das Hotel an sich liegt in einer Sportanlage. Nebenan ist eine Skatebahn, ein Fussballplatz, eine Eisfläche und eine Kartbahn. Der dicke Doktor weigert sich aber strikt, diese zu betreten, obwohl das Schachkid gerne mal Kart fahren würde. In der Ecke ist ein Statdion, das aber so baufällig ausssieht, dass es wohl eher ein Lost Place ist. Das Schachkid wird das noch in Augenschein nehmen. Zunächst wird aber erstmal umgefallen, und zwar ins Bett.