14. Februar 2015

Ein Turnier zum Vergessen…

Das Schachkid ist übellaunig und stellt fest, dass dieses Turnier wohl zum Vergessen ist. Vermutlich sind zwei Schachwochenenden in Folge doch nicht so die kluge Wahl. Das Eintrachtopen war lustig und erfolgreich, in Köln ist die Motivation eher im Keller.

Die Ramada-Cup-Serie vom Deutschen Schachbund ist wie immer top organisiert. Das Hotel ist nicht schlecht, auch wenn das Buffet im Ramada-Magdeburg ein wenig üppiger war. Am 13. Februar, ein Freitag übrigens, ging es los mit einer launigen Eröffnung.

Ein launiger Ralf Niederhäuser, Präsident des Schachverbandes NRW, hielt die Eröffnungsrede. Die Briesener glaubten sich übrigens in der Rheinland-Pfalz, besonders ein Briesener. Am Abendtisch leistete die Kellnerin aber geographische Hilfestellung.

Auf jeden Fall hat der Schachspieler das Klopapier erfunden, wie man nun erfuhr. Im 8. Jahrhundert wurde das Schachspiel in Indien und China erfunden, kurz darauf später das Papier. Nun hatte der Schachspieler am Brett Druck, zeitlichen wie auch körperlichen. Nun war aber keine Zeit, um nach Flechten und Mosen zu suchen. Flugs erfand der Schachspieler das Klopapier. So erzählte Niederhäuser, der mit seiner coolen Frisur auch aus Harry Potter zu kommen schien.

Zu Fasching muss man hier bei Arbeit ein Kostüm tragen. Von der Küchenhilfe, bis zur Putzfee, die als Hexe durchgeht. In der Fleischerei sehen die Verkäuferinnen aus, wie aus dem Circus entprungen. Zu einen gewissen Friseur haben sich die Briesener gar nicht erst herein getraut. Nicht dass es die langhaarigen Briesener nötig hätten.

Im Spielsaal hält man sich diesbezüglich zurück. Ein Jugendlicher versuchte Frohsinn mit eineem riesigen Sepplhut zu verbreiten. Ein anderer Schachspieler saß als Dittsche verkleidet im Bademantel da. Sonst gab man sich zahm.

In der ersten Runde ging es gegen Ulrich Schimke. Der nette Gegner tat später kund, noch nie nie in einem Verein gespielt zu haben. Dafür spielte er aber gut. Rein spielerisch ist das Schachkid unzufieden. Es ist offensichtlich nicht in der Lage, mal eine Partie zu gewinnen. Nach dem das Mittelspiel nur aus Abtausch bestand, hatte das Schachkid das Gefühl, aufgrund von mehr Raum und beweglicher Figuren die leicht bessere Stellung zu haben. Allein ein Gewinnweg war nicht recht zu sehen. Das Schachkid fragt sie, wie es solche remisigen Stellungen vermeiden kann.

Brauni putze gleich den ersten Gegner, einheimischer Nachwuchs weg. Die Cheftochter tat sich schwer, verlor Figuren und das Spiel. Chefmama hatte in der Hammer-C-Gruppe eine 1560 als Gegner und sogar eine reelle Chance. Sie kämpfte tapfer bis 14.30 Uhr und verlor dann doch. Der Rest hatte sich derweil auf der Suche nach dem historischen Zentrums Brühl begeben, fand dafür eine barocke Kirche (sehr hübsch, die katholische Kirche hat anscheinend Geld), ein Schloss und ein Park. Sehr nett hier.

Auf zur zweiten Runde gegen Thomas Friedel. Ein ausgesucht höflicher Schachfreund, der sich der Chefmama bei der späteren Analyse vollendet vorstellte. Für das Schachid eine Katastrophe. Die Vorstoß-Variante im Caro-Kann, die sich das Schachkid zigmal angeschaut hat. Aber nein, das Schachkid muss ja unbedingt 5. … exd spielen und somit die Grundlage für eine schlechte Stellung legen. Die restlichen Züge waren noch grausamer. Ein Beispiel, wie man nicht spielen sollte. Vor allem sollte man keinen Springer auf d6 zulassen.

Brauni blieb weiterhin auf Erfolgskurs, hielt Remis und hat nun von den Briesenern die beste Punktebilanz. Cheftochter ließ sich Figuren anfesseln und verlor. Die Laune war im Keller. Chefmama erblickte ein Läuferopfer auf h6, was aber offensichtlich doch nicht so gut war, aber irgendwie logisch aussah. Eine spannende Partie schien das zu sein, nachdem zu beurteilen, was das Schachkid so zwischendurch gesehen hat.

Abends bewegten sich Chefmama und das Schachkid zur Bar, um sich der Frustbewältigung zu widmen. Ein Bekannter aus des Schachkids Vergangenheit gesellte sich dazu. Und erzählte zwei Stunden lang seine Krankengeschichte und die seines Nachbarn, die im geplanten Selbstmord in der Schweiz endete . Teilweise sehr bewegend aber nach zwei Stunden auch sehr anstrengend und belastend.

Da Rücken Themen wie eigener Liebeskummer in den Hintergrund, wenn man die Verhältnismäßigkeit des Problems sieht. Andererseits hat jeder seine individuellen Probleme. Und Liebeskummer ist dann eben die eigene Katastrophe. Oder andere Sorgen… Das Leben ist manchmal grausam und Gott hat manchmal einen besonders komischen Humor.

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