29. Juli 2021

Czech Open in Pardubice – Erst gut geblitzt, dann kam nix

Da das Schachkid unter FoMO  leidet, wird heute was getan. Das Schachkid meldet sich spontan zum Blitzturnier an. Es ist eine halbe Stunde Zeit bis zum Turnierstart. Das Schachkid will in Ruhe noch was auf dem Ipad lesen. Da kommt schon wieder dieser dicke Thüringer angewackelt und quatscht das Schachkid voll. Dieses Jahr ist, im Gegensatz zum letzten Jahr in Pardubice, nur ein dicker Thüringer da. Und den kann das Schachkid nicht leiden. Er hat Mundgeruch und schiefe Zähne. Und einen ganz schlimmen sächsischen Dialekt. Und ausgerechnet dieser Thüringer verfolgt das Schachkid und quatscht es ständig an. Das Schachkid guckt hochkonzentriert auf das Ipad. Es hilft nix, das Schachkid wird zum Punktestand befragt. Nach einigen kurzen Antworten und dem Hinweis, das Schachkid müsse für den Job noch was wichtiges erledigen, hat das Schachkid seine Ruhe.

Es geht auch gleich gut los. In der zweiten Runde hat das Schachkid nur noch einen Läufer, der Gegner einen Läufer gleicher Farbe und einen Mehrbauern. Das Schachkid bietet Remis, der Gegner reagiert gar nicht. Da muss das Schachkid den Gegner eben über die Zeit ziehen, das beim Modus 3+2 nicht einfach ist. Dann ein Remis und noch ein Sieg. Mit 2,5 Punkten aus 5 Runden lässt es sich gut an. Die nächsten 6 Runden kam leider nix mehr. Der Schachwizard ruft an, das Schachkid lässt vor Schreck die Dame stehen. Der nächste Gegner kennt sich in Caro-Kann gut aus und spielt diese doofe Variante, die auch der Schachwizard so gerne spielt.

Da muss zur Kneipe gegangen und ein Bier getrunken werden. Das heutige Restaurant hat, wie offenbar in Tschechien üblich, zum Mittag nur drei Gerichte. Das Schachkid wählt, es kommt eine arg kleine Portion. Das Schachkid verlangt nach einem Dessert. Sowas hat das Restaurant nicht. Das gibt ein Stern Abzug in der Bewertung bei Google, wo das Schachkid zu den Top 10 Prozent der Restaurantbewerter gehört. So muss das Schachkid weiter zum nächsten Kaffee laufen, um noch einen Sattmacher zu verspachteln.

Das Schachkid hat das optimale Rezept für den schachlichen Erfolg gefunden. Vor der Partie ein Bierchen, vielleicht noch ein Likörchen. Dann ab ins Hotel, eine warme Dusche nehmen und ein kleines Schläfchen im Bett machen und dann ab zur Partie. Dann kommen die Punkte wie von selbst, wie das Schachkid in aufwändigen Selbstexperimenten getestet  hat.

Die heutige Gegnerin ist eine junge Tschechin, 13 Jahre alt. Das Schachkid spielt schon wieder nur gegen Kinder. Das Schachkid begrüßt die Gegnerin freundlich auf Englisch. Diese guckt irritiert und fragt zurück, ob das Schachkid Englisch sprechen würde. Das Schachkid versteht das nicht, dass es weder auf Englisch noch auf Spanisch verstanden wird.

Heute mal die Englische Eröffnung.

Der Plan stellt sich schnell heraus. Es wird versucht, am Damenflügel ein Freibauern zu bilden, dann Figuren abzutauschen und dann den Freibauern durchzukriegen.  Das mit dem Freibauern klappt erstmal auch, der steht nach dem 22. Zug auf b4. Aber das Schachkid ist sich nicht sicher, ob das eine gute Idee ist. Schwarz wirft alles auf den Bauern und das Schachkid sieht  sich schon mit einem Minusbauern. Der kommt aber  doch durch, eine Mehrdame. Die Gegnerin versucht noch, heimtückisch matt zu setzen. Das Schachkid opfert seine Mehrdame für den gegnerischen Springer. Im Ergebnis verbleibt ein Mehrturm.  Jetzt noch auf Schachs aufpassen, die gegnerische Dame abtauschen, die schwarzen Bauern kassieren. Nach 3,5 Stunden gibt die Gegnerin endlich auf.

Der dicke Doktor dagegen ist jetzt beim Bamberger Open aktiv. Ist nach der 1. Runde aber etwas misslich gestimmt, da die erste Runde gegen einen FM verloren ging. Wer ein CM werden will, muss auch gegen einen FM gewinnen.

Kopfschüttelnd verließ auch GM Nisipeanu den Spielsaal. Gestern gegen einen IM verloren, heute ein Remis gegen eine 2300, da läuft es auch nicht. Großmeister sind eben auch nur Menschen.

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