1. Januar 2024

Bad Schwartau 2023 – Und ewig lockt das Wienerle

Nach dem Doppelsieg vom Vortag wird gut gelaunt in den Tag gestartet. Der Doktor jedoch hat nichts Gutes zu berichten. Auftragsgemäß war er tätig und befragte an der Rezeption das Personal nach der versprochenen Wiedergutmachung für die nicht gereinigten Zimmer. Der breitschuldrige Seniorchef wusste offenbar von nix und wirkte auch sonst sehr respekteinflößend. Die Kommunikation an der Rezeption ist offenbar ein Desaster und mehr als ein Bier ist nicht drin. In Bremen vor zwei Jahren wurde noch ein Weinkübel aufs Zimmer gebracht. Das hatte Stil.

Heute nun geht es gegen einen lokalen Jugendichen, der eine recht unorthodoxe Eröffnung spielt. Das Schachkid fragt sich jedenfalls, was 2. Lg5 sein soll. Zudem  ergibt es sich, dass gleich abgetauscht wird.  In der Ferne erblickt das Schachkid, wie der IM auf der Bühne dem Doktor remis anbietet. Nach 30minütigem Spiel. Der Doktor nimmt an und ist merkwürdigerweise eher fertig als das Schachkid.

Dieses nimmt sogleich die Gelegenheit wahr und bietet seinen Gegner auch gleich Remis an. Was dieser sogleich mit einem lauten “Das lehne ich ab!” quitiert. An diesem Jugendlichen geht dem Schachkid alles auf den Keks. Erst tauscht er alles ab, dann will er kein Remis. Für jeden Zug braucht er ewig. Entweder rückt er seine Figuren oder die des Schachkids zurecht. Und wenn er mal zieht, haut er die Figut aufs Feld, als wolle er Tote aufwecken.  Draußen kreist ein  Hubschrauber. Das Schachkid will mal gucken und zieht schnell 18. … a4. Was jedoch ein Fehler ist, und der Hubschrauber ist auch nicht mehr zu sehen. Dann stellt das Schachkid noch eine Figur ein, die der Gegner freudig nimmt und das wars.

Es bleibt nur noch der Weg zum Afghanen. Heute hat sich die Gästezahl verdoppelt. Neben dem Schachkid und dem Doktor hat noch ein Ehepaar das Restaurant entdeckt. Dieses gibt es zwei Monaten. Aber auf das Wiener Schnitzel muss der Doktor verzichten, da der Koch erst am 2.1.2024 zu arbeiten beginnt, wie die Kellnerin sagt. Diese wirkt mit zwei Tischen überfordert, da sie auch die Küche schmeisst. Was soll das erst werden, wenn der Laden mal voll ist? Nett ist es trotzdem, der Laden punktet mit Musik.

Die Nachmittagsrunde ist ein Desaster. Drumherum sitzen wieder nur leichte Gegner. Das Schachkid bekommt eine sächsische WFM aus Leipzig zugeordnet. Und diese Partie wird sehr wechselhaft. Die ersten 30 Züge wird nur hin und her gezogen, Immer steht das Schachkid leicht besser. Dann plötzlich kann die WFM ein mobiles Bauernpärchen auf der fünften Reihe etablieren, während das das Schachkid auf die Grundreihe zurückgedrängt wird. Doch eben einen Bauern dieses Pärchens lässt die Gegnerin stehen. Das Schachkid kommt zurück und geht mit zwei Mehrbauern ins Turmendspiel. Und nun ist der Moment gekommen, wo sich das Schachkid einmal wünschte, ausführlich Turmendspiele studiert zu haben. Mittlerweile ist das Schachkid die letzte Partie im Saal. Schiris und Spieler gucken zu, was das Schachkid nur nervöser macht. Ein Turm wird abgetauscht, ein Freibauer verbleibt. Das Schachkid fällt der Brückenbau ein, den der Schachwizard vor Jahren mal mit dem Schachkid eingeübt hat.  Aber das Schachkid kriegt es nicht mehr zusammen. So wird es Remis.

Die WFM hat einen Doktortitel. Was ein zuschauender Senior sogleich nutzt, um einen Ratschlag zu erbitten. Nach der Partie kommt er auf die Gegnerin zu und meint, sie sei doch Ärtzin. Sie sei doch die Turnierärztin. Er habe Blutdruck über 200. Das sei doch nicht gut. Die WFM schaut überrascht und gibt sich  als Doktorin der Physik zu erkennen. Aber der Blutdruck, da ist sie sich auch sicher, der sei zu hoch.

Auch der Doktor hatte kein Glück und wird von einem motivierten Jüngelchen niedergewalzt, der offenbar seine Hausaufgaben bei Chessable  gemacht hatte und die Eröffnung sehr gut kennt,

Nach diesem Desaster bleibt dem Schachkid wenigstens noch ein Erfolgserlebnis. Mit einem Wienerle wird der völlig ausgehungerte Doktor ins eigene Hotelzimmer hinein gelockt. Ein Hanuta stibitzt er noch zuhauf. Was kein Wunder ist. Da die kulinarische Versorgung an diesem Abend wirklich mau ist. Die Zeit reicht nur für den DriveInn bei McDonalds, der überraschend voll ist. Danach weiß das Schachkid wieder, warum McDonalds wirklich nur die Notlösung sein kann, wenn es spät ist und sonst nix auf hat.

Der Doktor meint, das Schachkid könne in der letzten Runde auf ein kleines Kind hoffen, was die Partie nur so dahin blitzt. Das Schachkid ist beruhigt und bettet sein Haupt aufs Nachtlager darnieder.

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