Es naht die letzte Runde in Bad Schwartau. Der Doktor ist lieber gleich im Hotel geblieben, um sich auszukurieren. Das Schachkid checkt alleine aus und rast, begleitet von spanischer motivierender Musik, sogleich zum Spielort. Dort angekommen erwartet das Schachkid das vom Doktor angekündigte Kind. Es erscheint ein Jugendlicher, der doppelt so groß und doppelt so alt wie das erhoffte Kind ist.
Sei es drum, das Schachkid spekuliert auf einen flotten Sieg und so wird auch flott aufgespielt. Der Jugendliche hat vom Englisch keine Ahnung, wie er nach der Partie sagt, hat Panik vor d5 und spielt dafür die Eröffnung aber sehr vernünftig. Es tauscht sich sogleich alles ab. Das Schachkid plant als nächstes die Entfernung der Damen. Der Gegner hält sich nicht an dem Plan und spielt 13. … Da5+. Das Schachkid ist ein bisschen überrascht, das es plötzlich und ungeplant so schlecht steht. Die Lage wird auch nicht besser. Nach 36 Minuten ist die Partie als auch das Open beendet.
Endlich kommt das Schachkid dazu, worauf es schon die ganze Woche hoffte… In der Lobby des Hotels auf einen bequemen Sofa hocken und die Zeitung, in dem Fall “Die Zeit” zu lesen. Überrascht ist auch der Doktor, der vom Frühstück kommt. Er wird erstmal aufs Zimmer geschickt, damit das Schachkid chillen kann.
Um elf muss das Zimmer geräumt werden. Es wird beratschlagt, was nun zu tun sei. Das Schachkid schlägt den Gang ins Lübecker Zentrum vor. Der Doktor hat bisher weder Lübecker Marzipan verkostet noch das Holstentor, beides Wahrzeichen von Lübeck gesehen. An der Hoteltür angekommen, wird umgedreht. Es regnet. Das Schachkid läuft nicht gern, bei Regen sowieso nicht.
Ein alternativer Plan muss her. Der Doktor möchte nach Travemünde, das Schachkid steuert zum Timmendorfer Strand. Meer ist Meer, und hier kennt sich das Schachkid halbwegs aus. Am Meer angekommen guckt man kurz auf dieses. Der Doktor outet sich als Fan der Berge, hier ist man falsch. Was ist nun zu tun? Das Schachkid speist im Sommer hier immmer im Filou, einen lokalen Restaurant. Nach 90 Minuten bleibt zu konstatieren, es schmeckt auch im Winter gut.
Fazit – Das Schachopen war ein Flop, zumindest spielerisch. Das Bad Schwartauer Schachopen wäre im nächsten Jahr nicht die erste Wahl des Schachkids. Die Orga ist gut. Der gastgebende Verein ist sehr nett, das Open wirkt sehr familär. Vor allem einheimische Spieler sind vorhanden. Die Räumlichkeiten sind gut, das Catering toll. Es fehlen für die Masse an Spielern vielleicht ein paar Toiletten, aber alles in allem ist es wirklich nett.
Das Schachkid möchte tatsächlich lieber in einem Hotel spielen. Zu Weihnachten kurze Wege und eine Hotelbar, das ist erholsam. Bad Schwartau an sich hat auf dem ersten Blick wenig zu bieten. Das Zentrum ist nicht historisch, sondern atmet eher die Architektur der Achtziger. Es gibt wenig Gastronomie im Zentrum, von diversen Bäckern und Fleischern mal abgesehen. Kurz, die Umgebung ist nicht sonderlich hübsch. Dafür kann das Schachopen nichts. Aber das Schachkid freut sich immer, wenn es bei einem Schachopen gewisse Aspekte der Gemütlichkeit gibt. Alles in allem war es trotzdem ganz nett. 2024 wird es gleich mit der DSAM in Potsdam weitergehen, dann hoffentlich mit mehr spielerischen Erfolg.