27. Dezember 2021

Auf nach Bremen…

Augen auf bei der Turnierwahl – es finden tatsächlich in diesen widrigen Zeiten noch Schachopen statt. Der dicke Doktor und das Schachkid überlegten im Oktober bei moderater Coronalage, wo man zwischen den Tagen ein Schachopen spielen könnte. Und man kam auf Bremen. Wenn irgendwo ein Turnier stattfindet, dann hier. Bremen hat bundesweit vergleichweise niedrige Infektionsquoten, bundesweit aber die höchste Impfquote. Und der Veranstalter Imperial Chess hatte schon im Vorjahr alles dran gesetzt, ein Turnier zu organisieren. Ale möglichen Turniere werden kurz vor Weihnachten abgesagt. Bremen aber steht.

Und so sitzt das Schachkid nun mit einem Zombi VIP (=Cocktail) einen unmotivierten Doktor gegenüber, während das Schachkid bis in die letzte Haarspitze ganz heiß auf Punkte ist. Wie kann man in diesen Zeiten nur ein Turnier spielen, während landauf landab Politiker mahnen, möglichst kontaktlos zu Hause zu sitzen? Man kann, denkt sich das Schachkid, wenn das Sicherheitskonzept des Veranstalters überzeugt und man selbst alles mögliche getan hat, um seinen Schutz zu erhöhen und das Risiko zu senken. Denn was man nicht vergessen darf, und das ist die feste Überzeugung des Schachkids, ist neben der körperlichen auch die seelische Gesundheit. Und diese leidet, wenn man monatelang im Homeoffice und in der Freizeit nur in der Bude hockt.

Nun, das Schachkid kam aus Thüringen angefahren, 400km ging es über ominöse hessische Dörfer. Aus Brandenburg haben noch die starken Jugendspieler, die nun auch nicht mehr so jugendlich sind, Aaron Matthes und Felix Teichert den Weg nach Bremen gefunden. 116 Spieler tummeln sich hier aus allen Bundesländern. Sogar ein Däne und einige Niederländer haben den Weg hierher angetreten. Ein starkes Feld, nicht mit den ganz großen Titelträgern, doch aber mit 39 Spielern über 2000  Elo hat sich eingefunden.

Der dicke Doktor hat vom Weihnachtsrummel die Nase voll. Schachlich ist er unmotiviert, da wird sein Trainer mentale Aufbauarbeit leisten müssen. Das Schachkid löst seit 4 Wochen täglich 5 Taktikaufgaben und hat jeden Tag etwas Eröffnungstraining gemacht. Das wird nicht für Wunder reichen. Aber immerhin  sollte ein DWZ-Zuwachs drin sein.

Das Hotel jedenfalls gibt sich Mühe und steigt minütlich in der Gunst des Schachkids. Cocktails in der Hotelbar mit einem flotten Mitarbeiter, Jazzmusik im Hintergrund, Prosecco zum Frühstück. Da kann sich das Erfurter Hotel, wo das Schachkid für gewöhnlich spielt, so einiges abschauen.

 

 

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