Entgegen jeder Wetterprognose scheint die Sonne. Angesichts der horrenden Parkgebühren lässt das Schachkid das Auto stehen und steigt auf einen Roller um. Der das Schachkid auch geradewegs in die Innenstadt bringt. Weit kommt das Schachkid nicht. Eine Vinothek lockt mit Wein und Käseplatte. Da nimmt das Schachkid gerne Platz und guckt bei Wein und Käse eine Stunde auf einen Berg.
Mit dem CM wird sich über die weitere Tagesplanung ausgetauscht. Da muss es auch mal rüde zur Sache gehen. Der Schachwizard begeistert mit seinen Memes, der via Messenger dazu geschaltet ist. Der dicke Doktor wird heute den ganzen Tag nicht gesehen. Das kennt das Schachkid schon. Der dicke Doktor braucht immer einen Tag, um sich zu akklimatisieren. Da lässt man das dicke Doktorchen besser in Ruhe.
Das Schachkid erkundet die sehr hübsche Innenstadt von Innsbruck. Der dick CM ist mittlerweile auch angekommen. Gemeinsam wird die Besteigung des Rathausturmes in Angriff genommen. Brav zahlt das Schachkid seine 4,50 € Eintritt. Lässt die Turmbesteigung aber dann doch lieber sein. Als der CM später was von Glasplatten erzählt, durch den man das Innere des Turmes sieht, weiß das Schachkid, das Höhenangst hat – unten zu bleiben war die richtige Idee. Im Anschluss wird noch sehr sehr prächtige Dom besucht. Das Thema Kultur kann für heute jedenfalls abgehakt werden.
Attila der Hunne wartet nicht, aber Attila Molnar. Ein Titel hat er aber nicht.
Caro-Kann Abtauschvariante wird gespielt. Das hat das Schachkid schon gewusst und sich in der Megabase schlau gemacht. Aber heute läuft es nicht. Das Schachkid kann sich nicht recht konzentrieren und stellt die Partie durch zwei taktische Einsteller weg. 23. … b3 hält das Schachkid für clever und glaubt an einen Bauerngewinn. Daran glaubt der Gegner auch. Ist dann aber der, der auch wirklich einen Bauern gewinnt. Dann noch das unnütze 26. … Ld6. Das war nix.
So hat das Schachkid schon nach zwei Stunden Spielen Freizeit. Der dicke CM, Kampfgewicht 89 Kilo und der dicke Doktor, klar über 100kg, kämpfen noch. Der CM remisiert gegen den jungen deutschen FM Sebastian Bauer, der offenbar von dessen gluckenhaften Vater begleitet wird. Der dem Sohnemann Kaffee und Snacks ans Brett bringt und auch sonst ständig am Brett herum steht. Der CM ist jedenfalls sichtlich genervt.
Das Schachkid wird derweil erneut von einer Schiedsrichterin zusammengestaucht, da es das Schachkid gewagt hat, auf dem Ipad Zeitung zu lesen. Reichlich übertrieben ist das, findet das Schachkid. Da soll der Turnierleiter doch bitte schön einen Aufenthaltsraum definieren, wo man in Ruhe warten kann.
Auf was der dicke Doktor wartet, versteht der CM nicht. Der CM prognostiziert um 19.50 Uhr ein Remis, da keine Seite eine Gewinnidee habe. Um 21.00 Uhr spielt der dicke Doktor immer noch, bis es um 21.10 Uhr völlig überraschend remis endet. Das macht einen CM also aus. Der sieht ein Remis 1,5h eher als zwei 2000er Elo.
Wieder der Stiftungskeller, der zu später Stunde das nächste Lokal ist. Der fesche Kellner ist endlich wieder da. Trotzdem muss das Restaurant gewechselt werden, nachdem man nun die schmale Karte durchgetestet hat. Der dicke Doktor und der CM laufen, das Schachkid rast mit 17 km/h über den Radweg zum Hotel. Wer kann, der kann…