11. Juli 2023

42. St. Veiter Jacques-Lemans-Open – Pause zum Turnierstart

Das Juwel in der Schachwelt, das 42. St. Veiter Jacques-Lemans-Open, hatte  das Schachkid einst in der Coronazeit entdeckt. Heuer ist man schon zum zweiten Mal hier, der dicke Doktor und das Schachkid. Das beschauliche St. Veit ist eine Oase der Ruhe, eine schmucke Kleinstadt in Kärnten, wo es wichtige Dinge gibt. Wie zum Beispiel ein Cafe, in dem das Schachkid stundenlang sitzen kann. Ein Schachopen ist nur dann ein gutes Open, wo es eine gemütliche Örtlichkeit gibt, wo das Schachkid stundenlang sitzen kann. Um zu gucken, oder Zeitung zu lesen, Wein zu trinken, oder alles drei.

Zuallererst muss man erstmal anreisen, zunächst von Potsdam nach Bamberg, wo es einen Zwischenstopp gibt. Das klappt schonmal nicht richtig. Fast drei Stunden später als geplant kommt das Schachkid in Potsdam los, da erst noch der Schachwizard in seiner neuen Location besucht werden will. Und da ist  es so gemütlich, dass das Schachkid schon wieder stundenlang sitzt. Außerdem lockt der Schachwizard mit Vanilleeis.

Irgendwann ist man dann doch in Bamberg. Der Schachdoktor hat schon informiert, dass in seinen Institut der Boden herausgerisssen werden muss und er außerdem noch forscht und denkt, bis spät in den Abend hinein. Vor Jahren noch, da wurde das Schachkid noch bekocht vom Doktor, als es in Bamberg ankam. Das Folgejahr wurde schon nur noch eine Pizza bestellt. Im letzten Jahr gab es wenigstens noch ein Schlenkerle, dieses Jahr gibt es nischt mehr. Es lässt wahrlich alles nach.

Zur Abwechslung schläft das Schachkid in einem Landhotel in Stegaurach, was mal eine Brauerei war. Ein Zimmer im Sommer in Bamberg zu finden ist quasi unmöglich, so voll ist die Stadt. Immerhin, das Hotel liegt an einem See, der aber eigentlich eher ein  großer Teich ist. Auf dem Dach wohnt ein Storch, der das Schachkid am nächsten Tag um halb sechs durch sein Klappern aus dem Schlaf reißt. Und es gibt einen Biergarten, wo das Schachkid noch um 21.55 Uhr als letzter Gast ein Rauchbier ergattert.

Am nächsten Tag ist der Doktor um 8.45 Uhr transportbereit, das Schachkid aber nicht. Am See hat es erst eine niedliche Schwanenfamilie und dann eine überaus wuschelige Gänsefamilie entdeckt, was erstmal beobachtet werden muss. Die Fleischerei hat zugemacht, die Bäckerei  hat wieder keine Mohnschnäggla. Es lässt alles nach. Es muss noch eine Post und ein Paket versendet werden, da das Schachkid einen Streitfall bei  ebay hat.

Eine blöde Trulla hat “4 Tickets für Zucherro für 50 €” offeriert. Da hat das Schachkid sofort zugeschlagen. Die alte Ziege jedoch liefert nur ein Ticket ab und will es anders gemeint haben. Nun macht das Schachkid seit Wochen Druck, um Tickets oder das Geld zurück zu erhalten. Erfreulicherweise hat ebay einen passablen Kundenservice. Und die Rückgabe wäre auch schon seit einer Woche erledigt, wenn sich die olle Kuh mal an das Prozedere von ebay halten würde.

Also muss noch eine Post gefunden werden, um das Ticket zurück zu senden. Der dicke Doktor macht das, was er am besten kann. Er navigiert zu einer Post, die geschlossen ist. Das weckt Erinnerungen an das Schachopen in Brünn, wo der Doktor zu einer geschlossenen Kneipe nach der anderen navigiert hat. Kurz aus der Haut fährt der Doktor, als das Schachkid das Doktornavi mal ignoriert und woanders hin abbiegt.

So mit einer Stunde Verspätung gerüstet ist man bereit, in den Süden zu fahren. Was die Einwohner von fünf anderen Bundesländern, in denen die Ferien begonnen haben, auch wollen. So fährt man stundenlang mal Schrittgeschwindigkeit, mal Stadtgeschwindigkeit. Das Navi hilft noch kräftig  mit und streut noch eine zweistündige  Fahrt durch bayrische Dörfer ein, wo man nicht weiß, ob diese Strecke nun wirklich  so sinnvoll war. Aber das Vertrauen des Schachkids in Google Maps ist ein Absolutes.

So kommt man um 17.55 Uhr an, um  18.00 Uhr ist Eröffnung. Der Doktor wird am Spiellokal rausgeworfen, das Schachkid macht noch schnell Einkäufe, kein Turnier ohne Schokokekse, ehe der Supermarkt um 18.00 Uhr zumacht. Das Hotel “Die Zeit” neben dem Spiellokal steht dieses Jahr nicht zur Verfügung. Dynamo Kiew macht hier ein dreiwöchiges Traningslager. Das ist sehr misslich. Fussball interessiert das Schachkid nicht, das Schachkid will sein Hotel wieder haben. Immerhin ist es nicht verkauft  worden. Und das Ersatzhotel ist am anderen Ende der Stadt. Außerdem hat “Der Fuchspalast” keine Klimaanlage im Zimmer, geht aber ansonsten klar.

Am Hotel angekommen schwinden dem Schachkid die Sinne, es sieht nur noch Sterne. Im wahrsten Sinne des Wortes – zu wenig Pausen und zu wenig getrunken. Das Schachkid informiert dem Schiri, dass wird heute nix  mehr mit Spielen. Der Gegner ist nicht erfreut. Auch am Doktorchen geht die anstrengende Reise nicht vorbei – immerhin setzt er sich noch ans Brett. Der servierte FM lässt aber nichts anbrennen und holt sich den Punkt.

Eine Nacht durchschlafen und dann heisst es Durchstarten bei den nächsten zwei Runden am Sonntag.

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