12. Juli 2023

42. St. Veiter Jacques-Lemans-Open – Abkühlung gesucht

Es ist so warm, dass sogar das Eis mit einem Glas Wasser gereicht wird. Man kann faktisch nix unternehmen, weil es so warm ist. Rumsitzen heisst die Devise. Das Schachkid hat es immerhin in den Buchladen geschafft, um ein Buch zu kaufen. Terry Pratchett ist zweifellos ein Autor, dem man immer lesen kann.

Auch der Doktor pendelt zwischem Spielhalle, Hotel, Eurospar und Cafe. Immerhin, das Bierparadies hat nun geöffnet, zieht aber merkwürdiges Publikum an, wie man Abends um 23.00 Uhr feststellt. Die Partien werden auch immer länger. Jetzt, wo das Schachkid nicht mehr um 21.00 Uhr zurück im Hotel sein muss, weil die Hotelbar um 21.30 Uhr schließt, sitzt es plötzlich länger am Schachbrett. Zudem hat es sich als sehr effektiv erwiesen, den obligatorischen Zweigelt bereits Mittags zu trinken und mit einem Nachmittagsschläfchen zu ergänzen. Das wirkt sich interessanterweise positiv auf die Partien aus.

Das Schachkid braucht 10 Millionen Euro. Das Schachkid hat recherchiert und hat bemerkt, das Hotel in St. Veit neben dem Veranstaltungsort steht noch zum Verkauf. Der Doktor  sieht sich außerstande, ein paar Millionen beizusteuern. Das Schachkid spielt Lotto. Am Mittwoch 17 Millionen gewonnen, am Freitag das Hotel gekauft. Guter Plan…

Nur nicht heute. Das Schachkid spielt gegen einen Doktor aus Reutlingen. Im vierten Zug guckt das Schachkid einmal nicht richtig hin. Prompt kann der Gegner Linien öffnen, Damen tauschen und den schwarzen König in der Mitte halten. Das Schachkid verteidigt nun mühevoll, streut noch ein paar Fehler ein und um 22.05 Uhr kann man die Partie auch aufgeben. Zwar hat der Gegner oft geschnaubt, weil er den Gewinnplan nicht fand und das Schachkid bot auch mal Remis an, aber es war nix zu machen. Der Reutlinger Doktor hat das wirklich sauber gespielt.

Modisch auf der Höhe der Zeit ist des Doktors Gegner. Er trägt einen Halsbart. Der Hals ist üppig behaart, der Rest  des Gesichts ist rasiert. Sozusagen ein Vollbart ohne Oberteil und Mitte, nur ein üppiger Rest links und rechts am Hals. Das hat man so noch nicht gesehen. Dazu ragt dem Gegner aus der Brusttasche ein Waschbärenschwanz, es könnte auch ein Fuchsschwanz sein, etwa 30 cm lang. Entrückt lächelnd liebkost der Gegner den Schwanz. Und möchte auch gleich mit dem Doktor ein Bier nach der Partie trinken. Was der Doktor ganz und gar nicht möchte und das Schachkid nach seiner Partie fragt, ob man nicht jetzt und sofort und überhaupt umgehend ins Hotel zurück kehren  müsse. Das Schachkid schaltet kurz vor Mitternacht nicht mehr ganz so schnell, was den Doktor kurz nervös werden lässt.

Der Doktor droht, bei Partieverlust den Waschbärenschwanz abzuschneiden. Soweit kommt es dann nicht, auch wenn der Doktor verliert und der Gegner offenbar geschickt erst einen Bauern gewinnt und dann mit Türmen und einen Springer im Verbund den Doktor einschnürt. Der Schachwizard bemängelt aus der Ferne deutlich die Qualität der Partien.

 

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