31. Oktober 2021

3. Heidelberger Schachherbst – Der CM trumpft auf

Zweiter Turniertag – und wieder heißt es erstmal Schlange stehen. Man muss ein Kärtchen vorzeigen, dass belegt, das man schon „eingecheckt“ hat. Das dauert seine Zeit, geht aber verhältnismäßig zügig. Trotzdem fängt die Runde später an, da die Einlasskontrolle viele Spieler nicht auf den Schirm haben.

Das Schachkid besucht frühmorgens die Chaos-WG. Die Männer haben die Lage im Griff, sehen aber alle ziemlich müde aus, während das Schachkid wie üblich zu früher Stunde gute Laune versprüht. Lediglich die Heizung ist kaputt. Das Schachkid alarmiert die Connie, die ihrerseits den Hausmeisterservice alarmieren will. Es ist ungewiss, ob sich da was tut.

Die lokale Tageszeitung wird durchsucht. Der Schachwizard, der dicke Doktor und das Schachkid wurden von einer Lokalreporterin interviewt, was die beste Nachricht des Tages sei. Jedoch hat es nur das Schachkid in die Zeitung geschafft. Was nicht verwunderlich ist, da das Schachkid sehr seriös aussieht.

In der ersten Runde punktet der CM erneut und hat schon 2 aus 2. Der dicke Doktor hat das Gewinnen verlernt und sinniert, was man tun könne nach dem zweiten Verlust. Der baldige FM muss heute ein Remis einschieben. Fast fünf Stunden verwaltet der Schachwizard sein Spiel, kommt aber doch nur zum Remis. Zur Kompensation benötigt er nun dringend ein Hähnchenschnitzel.

Das Schachkid kann einen Tag später seine Partie nicht nachvollziehen und fragt sich, wie man so ein Käse spielen kann. Eine Nonsenspartie hat das Schachkid immer dabei. Ist dieser Punkt schonmal abgehakt.

Das Mittagessen wird zur Geduldsprobe. Im Gegensatz zum letzten Jahr bietet das lokale Café nur noch Suppen und Brötchen an. Und ist selbst damit überfordert. Das Schachkid stet für Kaffee und Kuchen um die 30 Minuten an. Der Gegner des Schachwizards holt sich während der Partie einen Tee und verliert 30 Minuten. Es kommt zu erheblichen Beschwerden. Das Café verweist auf die Bäckerei nebenan.

Natürlich kann ein integratives Café nicht die Versorgung von 350 Spielern leisten, die unter Einschränkungen leiden. Aber der Turnierorganisator muss sich dann schon fragen lassen, warum er einerseits ganz offiziell auf das Café hinweist und andererseits sich offenbar nicht mit dem Cafebetreiber abspricht.

Nachmittags bekommt das Schachkid es mit einem Jungen zu tun, der aufgrund des langen Haupthaares vom CM für ein Mädchengehalten wird. Der Kleine spielt sehr unmotiviert, sodass der Punkt bald eingefahren ist.

Der CM läuft mittlerweile zur Hochform aus und macht schon den dritten Punkt. Damit führt er das Feld der Potsdamer an. Vermutlich ist sein Erfolgsgeheimnis, dass er kein Bier trinkt.

Der baldige FM hat zwar mehr Elo als der CM, macht aber weniger Punkte. Wieder Remis – so wird das nix mit dem FM-Titel. Der dicke Doktor, mittlerweile im hinteren Feld angekommen, taut nun langsam auf und ergattert ein Remis. Der Schachwizard, der nur eine kurze Pause hatte, verliert immerhin nicht, macht aber sein drittes Remis in Folge. Seine Taktik ist klar – Remis halten, starke Leistung erzielen und den Ratingpreis absahnen.

Erfreulicherweise bietet das Hotelrestaurant, außer für den baldigen FM, der nicht mehr gesehen wurde, einige Trostpflaster in flüssiger und fester Form an. Der CM hält mit seiner Apfelschorle wacker mit. Auf dem Weg zur Sauna wird ein IM gesichtet. Die Potsdamer verzichten jedoch darauf, den IM zu folgen.

Vier Runden stehen nach der nervigen Zeitumstellung noch aus. Mit einer Stunde Extraschlaf werden die Potsdamer hoffentlich mehr Punkte gewinnen.

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