Die Saison geht los, das Schachkid startet für seinen neuen Verein USV Potsdam, für USV III, um genau zu sein. Kaum wechselt das Schachkid den Verein, findet es sich in der Landesklasse wieder. Da sizt am 8. Brett beim Gegner mal eben eine 1800 DWZ.
Ein Auswärtsspiel gegen SV Marzahna. Ein weiter Weg für das Schachkid, da seine Wohnung in Potsdam noch gebaut wird. Also frühs um 8.00 Uhr losgefahren, das Schachkid hat vorher die Route erkundet. Sieht auch alles gut aus, von der Autobahn kommend. Die Abfahrt nach Treuenbriezen, Marzahna ist ein Ortsteil, wird vom Schachkid großzügig ignoiert. Google wird schon wissen, wohin es das Schachkid lotst.
Zur nächsten Abfahrt. Wo es erstmal nach der Autobahn nicht weiter geht. Baustelle und Umleitung. Oh, das könnte nun doch aber ein wenig knapp werden. Google berechnet die Route neu. Das Schachkid kommt Richtung Treuenbriezen durch Marzahna durch. Nein, der Schachverein heißt zwar SV Marzahna, kann hier aber unmöglich spielen. Google zeigt schließlich an, es seien noch 10 km.
Gut, fährt das Schachkid mal von der Hauptstraße runter auf diese Nebenstraße. Im Dorf da vone geht es rechts ab. Brandenburg kann schon einsam sein. Aber das Gehöft sieht komisch. Das Ziel Schulgasse sei erreicht, tönt das Smartphone.
SCHULWEG, Du doofe App, SCHULWEG. Da hat die Spracherkennung beim Start wohl was falsch verstanden. 5 vor 10. Gleich geht die Runde los. Das Schachkid tippt hektisch Schulweg ins Handy ein. Kein Netz, wieso gibt es hier kein Netz? Wieso ist das Schachkid nur von der Telekom zu Vodafone gewechselt? Die Telekom hat Netz in Brandenburg. Kein Netz, kein Google, keine Navigation.
Kein Problem, das Schachkid arbeitet als Krisenmanager und hat daher immer einen Plan B. Hier eine offline-Navigations-App. Die sich just am Vortag aktualisiert hat und noch keine Karten heruntergeladen hat. Wie auch, Vodafone hat ja kein Netz in Brandenburg.
Plan C, das Schachkid fährt vom Feld zur Hauptstraße nach Treuenbritzen in der Hoffnung auf ein funktionierendes Handynetz. Immerhin ist Treuenbritzen die größte Stadt in der Gegend. Aber das mistige Vodafone hat nur Edge.
Plan D muss her. Das Schachkid ruft einen Kumpel an, der schnelles DSL hat. Hektisch wird telefoniert, wo muss das Schachkid nur hin? Der Kumpel gibt das Navi und leitet das Schachkid via Handy durch die Weiten Brandenburgs. Wenigstens Sprachtelefonie klappt. Ahh, Marzahna, hier war das Schachkid schon mal. Es ist 10.30 Uhr, eine Stunde Karrenzzeit, das Schachkid entspant sich.
Prima, die alte Schule im Schulweg ist gefunden, quasi mitten auf einem Feld. Hier ging es wohl mal idyllisch zu. 10.33 Uhr – das Schachkid sitzt am Brett und erfährt, dass Brandenburg im Gegensatz zu anderen Bundesländern natürlich nur 30 Minuten Karrenzzeit hat. Wieder so eine sinnlose Sonderregelung. Die Partie ist verloren. 300 km für nix gefahren, ein ganz bitterer Einstieg. Immerhin gewinnt die Mannschaft gegen den starken SV Marzahna 4:4.
USV III ist die Seniorenmannschaft. Nette Leute, vor allem viele Damen, was an sich schon selten ist, im dem Alter sowieso. Das Schachkid sinniert trotzdem, ob der USV der richtige Verein ist. In einer Seniorenmanschaft will das Schachkid nicht spielen. Eine gut durchmischte Mannschaft wäre gut. Na mal gucken…
Mein Beileid
Danke… Schnüff…