10. November 2019

3. Wittstocker Schnellschachturnier

Das Schachkid ist müde. Das Schachkid war am Vorabend bei einem Konzert des genialen John Paul White.

Was für ein genialer Sänger und Songwriter.

Aber es hilft nix. Der CM und der Johannes wollen am 19.9.2019 abgeholt werden. Auf geht’s zum 3. Schnellschachturnier von Wittstock. Man kommt wie immer zu spät. Der CM ruft an, versäumt es dabei aber dabei, auf die Blitzer am Straßenrand zu achten. Na ja, das Bußgeld ist eingepreist.

Am Hotel angekommen, sieht es nach einem sehr gemütlichen ländlichen Turnier aus. Der CM und Johannes sind fast konkurrenzlos. Das Hotel bietet einen sehr schönen Raum zum Spielen an. Das Schachkid erlebt zum ersten Mal in seinem Leben, das ein Turnier überpünktlich losgeht.  – 12 Minuten vor dem offiziellen Start.

1. Runde – Potsdam gewinnt komplett. Das Schachkid spielt gegen Klaus Müller – ein Angriff ist zu langsam, das Schachkid ist schneller.

2. Runde, die Potsdamer gewinnen wieder. Nur das Schachkid schwächelt und steuert ein Remis bei. Springer gegen 3 Bauern muss man erstmal halten. Der CM ist schon nach zwei Minuten fertig. Während Johannes einen ungültigen Zug des Gegners benötigt, um zu gewinnen.

In der 3. Runde ist Johannes fix fertig. Da kann der die Zeit gut nutzen, um gleich ein paar Runden zu blitzen. 9 Runden Schnellschach reichen dieser verrückten Jugend offenbar nicht.

Das Schachkid macht kurzen Prozess gegen die Nr.10 des Turnieres. 2 Bauern gewonnen, das Läuferpaar im Endspiel. Das wird matt. 2.5 aus 3, das hatte das Schachkid lange nicht. Der CM verliert, das Schachkid liegt vor dem CM!

Zeit für Mittag essen. Danach wird wieder nix mehr gehen. Was hier schon lange geht, ist der Schachverein. Im Jahr 1925 gegründet – im Brandenburger Land einen Verein so lange am Leben zu halten, muss man erstmal schaffen.

Doppelnamen sind nicht nur schwierig zu merken, sondern auch schwierig zu schreiben. Der Gegner am 2. Brett heißt Hertel-Mach. Ja, das Schachkid sitzt am 2. Brett. Die Potsdamer besetzen Brett 1-3. Königsindisch, das Schachkid vergreift sich kurz und landet in einer blöden Stellung. Der CM am 3. Brett gewinnt und liegt wieder vorne. Johannes, als einziger mit 4 aus 4 noch ungeschlagen, hat noch beste Titelchancen. Auch wenn er breit stand und durch einen blöden Zug des Gegners gewinnt.

Das Schachkid hat es prophezeit, nach dem Essen geht nichts mehr. Der CM empfiehlt eine Diät. Springergabel übersehen, da hat der Gegner leichtes Spiel. Der CM gewinnt und gibt seine letzten 2 Euro für einen Kaffee aus. Der ist nach der Runde weg, weil ihn der CM nicht mit ans Brett genommen hat. Spende fürs Lokal. Das Schachkid verlangt Dessert, das Lokal kann nicht liefern. „Sowas haben wir hier nicht.“ flötet die Kellnerin. Merkwürdiges Lokal.

Duell am Spitzenbrett – CM gegen Johannes, verdächtiges schnelles Remis. Der CM liegt hinten, macht aber keinen Druck.

Das Schachkid spielt gegen einen Einheimischen. Der drückt die Uhr. Die Uhr des Schachkids, das Schwarz hat, läuft los. Der Gegner mit den weißen Steinen wartet ab. Das kann das Schachkid gar nicht leiden. Einige Züge später gibt das Schachkid als Retourkutsche den Hinweis, dass man eine angefasste Figur auch ziehen muss. Da ist der Läufer weg und das Schachkid hat einen Punkt.

Das Lokal hat zwischendurch Kuchen herangeschafft. Das hungrige Schachkid eilt heran. Die Bedienung steht seit 20 Minuten vor dem Kuchen, muss jetzt aber erstmal loslaufen, um in Erfahrung zu bringen, was der Kuchen kostet.

Das Schachkid muss es leider sagen, schlechte Ernährung vererbt sich. Eine dicke Großmutter, eine sehr dicke Mutter und zwei sehr dicke Kinder sitzen da – das ist tragisch.

Auf dem Land ist es gemütlich – 15 Minuten Kaffeepause. 7. Runde – im Schnellschach muss man mutig spielen. Der Gegner Silvio Niemann glaubt, den Bauern durchzukriegen und schiebt selbigen optimistisch auf die 7. Reihe. Das nun kommende zweizügige Matt ist aber stärker. Tagesziel mit 4,5 Punkten erreicht.

An der Spitze wird es wieder spannend. Johannes verliert gegen Lazarte. Damit ist sein Vorsprung vor dem Feld dahin. Beide haben jetzt 5,5 Punkte. Der CM nutzt die Chance und schließt durch einen Sieg zum Feld auf.

Das ist eine rabenschwarze 8. Runde. Das Schachkid spielt gegen die Nr. 18 des Turnieres. Dieser ist leicht schwächer als das Schachkid und hat rückständige Bauern. Das versucht das Schachkid zu nutzen, lässt aber unterwegs die Dame stehen. Der CM gewinnt derweil gegen Lazarte und spielt nun wieder vorne mit. Der Johannes gewinnt ebenfalls. Die ersten drei Plätze machen Lazarte, der CM und Johannes wohl unter sich aus.

Letzte Runde ausgerechnet gegen die Nr. 3 der Rangliste. Der spielt auch sauber einen Bauern heraus. Dem Schachkid gelingt es, seinen Turm auf die 7. Reihe zu platzieren. Der gegnerische König ist ausgesperrt. Remis, mit 5 aus 9 ein gutes Ergebnis.

Der CM und der Johannes gewinnen in der letzten Runde. Das wird eine spannende Siegerehrung. Johannes darf sich über Preisgeld und den 1. Platz freuen. Auch der CM wird sich mit seinem 3. Platz nun einige Burger bei McDonalds leisten können.

An der Theke will ein Gast zahlen. Die Bedienung hat keine Ahnung und fragt, was Schnitzel mit Pommes kosten. Der Gast weiß es auch nicht. Ratlosigkeit auf beiden Seiten.

Gemütliches Hotel, nettes Spiellokal und sehr merkwürdige Bedienung.

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