Zweiter Tag – Es geht gegen den alten Recken Roland Töpfer. Man kennt sich schon seit Jahren und hat schon oft in Erfurt die Klingen gekreuzt.
Die Eröffnung entwickelt sich etwas konfus. Das Schachkid entwickelt spontan den Plan, nach dem Läuferabtausch lang zu rochieren und mit den Bauern am Königsflügel anzugreifen. Allein nach h3 geht es nicht voran und Schwarz hat mit Blick auf das Endspiel eine unschöne Bauernstruktur. Allein soweit kommt es gar nicht. Das Schachkid übersieht eine simple Gabel. Immer wieder der gleiche Fehler – es scheint sehr schwer zu sein, diese taktischen Fehler abzustellen.
Auf zum mittelalterlichen Weihnachtsmarkt am Wenigemarkt. Der scheint jedes Jahr kürzer zu werden – Nachmittag ist schon Schluss. Es reicht aber noch für ein schönes Rostbrätl und einen anständigen Glühwein. Gerüchterweise soll sich hinter dem Dom ein Weihnachtsmarkt befinden, der morgen aufgesucht wird.
Die Sonne scheint. Der Ralf hat auch schnell verloren. So reicht die Zeit noch für einen Spaziergang und einige Pokémons, die gefangen werden wollen. Das Schachkid geht mit der Zeit und hat neue Hobbies.
Nachmittags spielt Ralf stolze drei Stunden, verliert aber doch. Das Schachkid steht ohne Gegner da, da dieser aus privaten Gründen aus dem Turnier aussteigen musste. Bleibt Zeit zum Chillen, auch ganz nett.
Der Abend wird im Goldenen Schwan beschlossen – uriges selbst gemachtes Weihnachtsbier, durchschnittliche Thüringer Klöße, aber zu empfehlen. Schachlich ist man noch nicht so zufrieden. Ralf hat 0,5 Punkte, das Schachkid 1 Punkt – aber beide ohne Leistung.
Das Hotel leistet sich heute so einige Schnitzer. Ganz harmlos liegt das Schachkid auf dem Bett und gibt seine Partie ein. Da öffnet sich die Zimmertüre und eine Dame erscheint. Sie möchte gerne prüfen, ob das Zimmer gereinigt wurde. Das kann die Dame auch gerne tun. Nur Vorheriges Anklopfen wäre ganz nett. Gott sei Dank war das Schachkid bekleidet und saß nicht gerade auf dem WC.
Abends an der Bar, es ist voll. Das Schachkid nimmt am Tresen Platz. Und wartet geschlagene 20 Minuten und wird nicht beachtet. Die anschließende Frage nach der Karte wird mit einem barschen „Einen Moment“ beantwortet. Das Schachkid ist mit einem Gastronomen befreundet und hat daher wirklich Verständnis dafür, wenn es länger dauert, wenn es voll ist. Wenn die Bedienung aber 10 Minuten lang direkt vor dem Schachkid Cocktails mixt und parallel nicht in der Lage ist, kurz zu fragen oder die Karte zu reichen und dann barsch wird, ist das kein guter Service. Das kennt das Schachkid aus vollen Potsdamer Bars anders. Die angepriesene Happy Hour gilt auch nur für wenige ausgewiesene Getränke. Die aber sehr lecker sind.
Die Fahrstühle sind legendär. Heutiger Rekord – 12 Minuten auf dem Weg von der 13. Etage in die 1. Etage. Start – 9.40 Uhrvo der Zimemrtür – Ankunftszeit 9:52 Uhr im Turniersaal.