10. Juni 2018

20. Offenes Schnellschachturnier bei Schachfreunde Berlin 1903

Die Schachfreunde Berlin haben zum Schnellschach geladen. Das Turnier ist Teil der Berliner Grand Prix Serie und entsprechend gut besetzt. Mit 17 Euro Startgeld aber auch recht happig. Weniger Preisgeld für wenige und weniger Startgeld für alle tun es vielleicht auch. Aber vielleicht kostet der Spielsaal auch viel Miete, man weiß es nicht.

Es ist gut besetzt, wenn auch die ganz Großen fehlen. Ansonsten sind die üblichen Berliner Verdächtigen da, die Schachfamilie Lagunow zum Beispiel, der übliche Nachwuchs, die üblichen Betriebsschachleute, und diverse Brandenburger… die Röhrs, sind zwar in Magdeburg angemeldet, aber trotzdem Potsdamer. Der umtriebige Tjarks, der immer stärker werdende Daniel aus Briesen und der unverwüstliche Möwisch. Letzterer suchte einen Geldautomaten, traf aber nur auf leichte Mädchen, die ihre Dienste anboten. Diese öffnen ihre Spardose wohl für Geld, aber nur zum Kassieren. Raus kommt da nix. Also kein Geldautomat gefunden. In der Gegend mangelt es so an einigen, wie sich später noch heraus stellen sollte.

Erste Runde, der 2000er sieht sich zu einem Dauerschach genötigt. Remis, schon liegt das Schachkid vor den beiden Briesenern Dave und Daniel, die beide eigentlich nur zugewandert sind. Das wird nicht lange so bleiben, diese natürliche Hackordnung nach der ersten Runde.

In der zweiten Runde erobert das Schachkid einen Bauern. Aber der Gegner schlägt gnadenlos zurück. Ein blöder Abtausch, und auf einmal hängen alle Bauern des Schachkids in der Luft. Schon liegen Doppel D aus Briesen vorne.

Dritte Runde gegen einen Hammel. Das mag das Schachkid gar nicht. Der Gegner kommt vier Minuten zu spät, zieht total hektisch, greift während der Partie über das Brett dahin, wo das Schachkid die geschlagenen Figuren lagert und greift sich die Dame. Völlig unnötig, da kein Freibauer weit und breit in Sicht ist. Dann ist er eher fertig mit Aufbauen als das Schachkid und rennt los, ohne mal wenigstens auf die Idee zu kommen, die Uhren zu stellen. Gut, das Schachkid hat eine Gabel übersehen, trotzdem fand es den Gegner sehr arrogant.

In der vierten Runde geht es gegen einen kleinen Lockenkopf. Der Kleine steht klar auf Gewinn, versiebt es in der Zeitnot aber.  Er bricht bitterlich in Tränen aus. Das Schachkid geht zum anwesenden Vater, ein recht starker Spieler im Betriebsschach. Reaktion des Vaters, er wolle nix vom Schachkid. Das Schachkid wendet ein, dass der Kleine bitterlich weine und des Trostes bedürfe. Der Vater dazu, das Schachkid habe vierzigmal breit gestanden und der Sohn solle weinen, er ginge nicht hin, das müsse der Sohn lernen und klarkommen. Das Ganze sagte der Vater in einer mehr als arroganten Art. Das Schachkid bedauert den kleinen Lockenkopf und kann nur sagen, dass der Vater als Vater und Mensch schlicht ein Arsch ist.

Zur fünften Runde muss man nicht viel sagen. Das Schachkid vergreift sich und spielt Stadt Caro-Kann sizilianisch. Damit kommt das Schachkid nicht klar, Bauer weg und Stellung weg. Sizilianisch ist ein einziger Irrweg.

Sechste Runde, das Schachkid übersieht eine Gabel. Schachfreund Tjarks hat einen Turm stehen lassen und hat keine Lust mehr. Das Schachkid hat auch keine Lust mehr. Nach kurzer Diskussion entscheidet man sich, dass man keine Lust mehr hat.

Siebte Runde, das Schachkid übersieht eine Gabel und hat nun erst recht keine Lust mehr. Draußen fängst es an zu regnen. Offenbar hat das Wetter auch keine Lust mehr. Dave spielt gegen Tjarks. Das Schachkid ist zu faul zum Gucken, vermutet aber anhand der letzten bekannten Stellung, dass der Tjarks gleich noch weniger Lust hat. Es wird dann aber doch Remis. Matt mit Springer und Läufer kann der Gegner nicht. Kriegt man aber auch selten aufs Brett.

Achte Runde, Tjarks ist schon fertig. Das Schachkid bietet eilig Remis. Der Gegner sieht aus wie Dr. Alban, will es wissen, das Schachkid stellt folgsam die Dame ein.

Tjarks und das Schachkid gehen ein Eis suchen. Vor der Tür kann man sich einen blasen lasen, im Umkreis in acht Läden einen Döner essen, aber kein Eis. Verfickte Gegend.

9. Runde, das Schachkid kriegt einen Freipunkt. Die Zeit wird genutzt, um im 800m entfernten Späti Eis zu kaufen. Immerhin, die Entfernung schafft das Schachkid in rasanten 6 Minuten.

Zurück angekommen spielt der Dave irgendwas, das Schachkid hat es einfach nicht mitbekommen. Immerhin musste ein Eis gegessen werden.

Heute lief gar nix. Entweder war es zu warm. Oder zwei Schnellschachturniere am Wochenende sind ein bisschen viel. Bei den Schachfreunden Berlin kann man sich die desolaten Ergebnisse ansehen. Die Häufigkeit der Kraftausdrücke ist, das sei gesagt, ausschließlich dem Wetter geschuldet.

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