20. Mai 2023

10. Potsdamer Sommeropen – Schachkid on fire

Nein, die Logistik des Potsdamer Sommeropens macht keinen Sinn. Der mit Öffis durch die Gegend reisende Doktor wird auserkoren, auf der Anfahrt zum Potsdamer Opens im entfernten Lidl einen riesigen Kartoon Brötchen zu besorgen und zum Spiellokal zu bugsieren. Der Doktor wankt also mit einem Kartoon durch den Strassenverkehr, den er kaum überblicken kann. Theoretisch zumindest…

Das Schachkid ist heute ein paar Minuten vor der Runde da und nutzt die Gelegenheit, bei El Presidente, die  Musik zu kritisieren, die zu Rundenbeginn gespielt wird. Das Schachkid tippt auf die DDR-Hymne. Der Präsident kontert mit Mike Oldfield. Zum Beweis bekommt das Schachkid eine CD präsentiert. Es ist wirklich Mike Oldfield, der offenbar auch klassische, wenn auch sehr lahme Musikstücke produziert hat. Musikalisch werden das Schachkid und der Präsident also nicht zusammen finden. Oder wie der Gegner aus Zwickau im breiten sächsischen Dialekt kommentiert: “Nuuuu, das ist nisch der Knüaaaalller.”

Heute ist das Schachkid on fire. Zuerst ein Hamburger Gegner, der ziemlich nett ist und zu komplexen Partiegeschehen neigt. Wieder Englisch. Im Gegensatz zum Vortag spielt das Schachkid diesmal a3, der lästige Läufer des Gegners wird abgetauscht.Das Schachkid stürmt  am Damenflügel voran und gewinnt Raum am Damenflügel. Der Gegner greift am Königsflügel an. Nun kommt es darauf an, wer schneller ist. Das Schachkid denkt, dass der Gegner schneller ist. Und hat recht. Die Engine findet eine tödliche Variante, die weder das Schachkid noch der Gegner sehen. So bekommt das Schachkid Oberwasser am Damenflügel, sieht dann aber einfache Gewinnzüge wie 29. Dxg6 nicht. Der Gegner stellt schließlich einen Springer ein, sodass die Partie nach drei Stunden vorbei ist.

Mit 1,5 Punkten gegen stärkere Gegner ist das Schachkid doch sehr zufrieden. Am nächsten Tag ist der Dr. Böttcher fällig.

Zum Essen begibt sich das Schachkid zum Schachwizard, der allerdings nirgendswo zu sehen ist, da er auf einer Hochzeit weilt. Nicht auf seiner eigenen, sondern auf  einer fremden zwecks gastronomischer Betreuung. Im Mövenpick ist viel los. Offenbar haben sämtliche Berliner einen Brückentag, sodass das Schachkid eine Kalbsleber antizyklisch im sonnenlosen aber angenehm ruhigen Innenraum genießt.

Nun ein Gegner aus Zwickau, ein motivierter Jugendlicher, der wirklich einen bezaubernden Dialekt hat. Die Zwickauer sind als kleine Gruppe hier und ähnlich symphatisch gestrickt wie die Potsdamer, ländlich rustikal. Der Jugendliche spielt Englisch und hat nicht bedacht, dass sich das Schachkid auskennt. Trotzdem steht er gut, das Schachkid fühlt such jedenfalls nicht wohl. In der Analyse zeigt sich später jedoch, der Jugendliche fühlt sich in der Stellung auch nicht wohl. Konsequenterweise macht man Remis. Die Engine urteilt tatsächlich ausgeglichen. Und das Schachkid ist froh, nicht in ein Springerendspiel verstrickt zu werden, wo es für gewöhnlich Bauern einstellt.

In der Spitze liegen der CM und der FM vorne und dürfen in der 5. Runde gegeneinander spielen. Da droht eine erste Vorentscheidung. Nachdem der FM Ali Polatel ausgeschaltet hat. Der neue Jugendsprecher muss ein Remis in der 4. Runde einstreuen. In die Spitze hat sich Fabian Schmidt geschoben, der auch FM werden möchte. IM Brüdigam hat sich derweil wieder an die Spitze zurück gekämpft und findet sich in der 5. Runde an Brett drei wieder. Aber aich Daniel Woithe, Ex-Briesener, und der Nestor Werner Püschel aus der Kaderschmiede Briesen wollen noch ein Wörtchen mitreden.

Der dicke Doktor offeriert dem Schachkid zum Mittag eine hausgemachte wirklich gut aussehende Nudelsuppe, produziert vom Vereinsmitglied Andreas Hohloch. Dieser hat eine eigene kleine Landwirtschaft mit Zucht von Gemüse und Hühnern und empfängt auf eben dieser auch gerne Schachfreunde zum Schachspielen. Die Suppe enthält die Integridenzien aus der Selbstzucht und sieht beim Doktor auch sehr lecker aus. Das Schachkid möchte extern speisen und hofft auf Suppe am Abend. Diese ist auch noch vorhanden, hat sich aber umerklärlicherweise zum Kartoffeleintopf gewandelt. Das Schachkid weiß nicht, wie der Doktor das gemacht hat. Es ist der gleiche Topf, aber eine völlig andere Suppe, die sehr gut schmeckt, aber keine Nudeln mehr hat.

El presidente hat zum 10. Jubiläum eine musikalische  Band organisiert –  Zannah und Ines Hermann. Das Sängerinnenduo aus Dresden macht Folkmusik, wie das Schachkid beim Probehören im Internet heraus findet. Dummerweise begibt sich das Schachkid nach der zweiten Runde aufs Sofa und kommt dann nicht mehr hoch und verpasst die Musik, was das Schachkid im nachhinnein doch ärgert.

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