Manchmal fragt sich das Schachkid, wie es eine Partie verliert. Die aus der Eröffnung generierte Stellung sieht hoffnungsvoll aus. Dennoch spielt der Gegner und spielt und spielt und spielt… Die Stellung scheint sich mit jeden Zug des Gegners positionell zu Ungunsten des Schachkids zu verschlechtern. Irgendwann kippt es dann ganz um.
Das Schachkid hat den Eindruck, dass es Gegner bis 1700 DWZ taktisch gut besiegen kann. Höherwertigere Gegner scheinen ein anderes Stellungsverständnis zu haben. Die Züge sind stiller und leiser und dennoch kraftvoller. Wenn das Schachkid übr die 1700 hinaus will, scheint hier eine Schallgrenze zu liegen. Hier muss man gleichsam Wissen erwerben, wodurch sich das schachliche Verständnis fundamental zu ändern scheint.
Die nachfolgende Partie ist ein schönes Beispiel dafür. Der nette Marco Treiber, der Gegner des Schachkids mit 1741, spielt still und leise vor sich hin. Die weiße Stellung wird Zug um Zug schlechter. Im 26. Zug gab das Schachkid auf. Zwar steht Schwarz laut Engine nur -1,4 besser. Aber das Schachkid kann sich kaum noch rühren und hat das Gefühl, dass die Stellung in den nächsten Zügen gewaltig zu Gunsten von Schwarz kippen wird.
Erneuter Frustkauf beim anwesenden Schachhändler EuroChess:
Das Schachkid wird bei Gelegenheit beide Bücher vorstellen.
Das aber auch eine 1700 Nerven hat und nicht still und heimlich vor sich hin spielt, bewies die nächste Runde. Thomas Retzlaff war deutlich stärker als das Schachkid, wirkte aber im Laufe der Partie nervös und immer angespannter. Es kam zum Slawen. 12. … Da5, der Zug des Schachkids, führte zu einen irritierten Blick und Stirnrunzeln des Gegners. Bei 14. … exd5 musste das Schachkid an seinen Vereinskameraden O.B. denken. Dieser hatte das letzte Punktspiel des Schachkids, ebenfalls die Slawische Verteidigung, analysiert und den Tipp gegeben: „Wenn Du gewinnen willst, musst Du asymetrisch spielen.“ Also nahm das Schachkid nicht mit dem c-, sondern mit dem e-Bauern. Späteres Resultat: Gewinn des e-Bauern und ein Isolani auf d4 bei Weiß.
Das Schachkid ist ein bisschen überrascht ob seines Ergebnisses 2,5 aus 5 bei einem Gegnerschnitt von 1744 DWZ. Es fragt sich, ob regelmäßiges Training doch was bringt?
Schubi hatte derweil der Ehrgeiz gepackt, beide Partien spielte er fast über die volle Bedenkzeit. Die erste ging verloren, die zweite wurde in fast aussichtsloser Stellung Remis gegen einen viel stärkeren Gegner gehalten. Mit etwas Training hat Südthüringen bald einen neuen starken Spieler.
Um 21.00 Uhr ging es ins Steakhaus Louisiana, wo der Abend bei Steak und Schwarzbier ausklang.
Was war noch? Udo Lindenberg ist hier und hat sich im gleichen Hotel einquartiert wie das Schachturnier. Wer es nicht glaubt, schaue hier das Beweisfoto an. Warum flippt das Schachkid nicht aus wie andere Leute, die das Schachkid kennt? Das Schachkid ist kein Fan und ist möglicherweise zu jung für Udo Lindenberg. Wenn aber Hanson da wären, kreeeeeeeiiiiiiiiisch.
Clueso war übrigens auch da. Ein echtes Schaulaufen der Promis am 28.12.2014.