Am 5. Oktober 2014 hatte das unzufriedene Schachkid keine Lust mehr auf die letzte Runde beim Forchheimer Open. Zu groß war der Frust. Das Schachkid hatte spontan beschlossen, sich in die Thüringer Heimat zu begeben. Der Ehrgeiz siegte schließlich doch. Das Schachkid beschloss, bis um 12.00 Uhr zu spielen, und dann die Partie zu beenden und notfalls aufzugeben. Der liebe Gott hatte ein Einsehen und das Schachkid hatte um 11.49 Uhr gewonnen.
Die Auslosung bescherte dem Schachkid diesmal einen reifen Senior, der nicht nur schwer hörte, sondern auch Deutsch mit starken Akzent sprach, was die Verständigung erschwerte. Das Schachkid bemerkte dies beim 14. Zug. Es hatte einen Zug vergessen zu notieren und begehrte das Turnierformulars des Gegners, um den flüchtigen Zug zu finden. Es fragte daher beim Gegner nach. Dieser reagierte leicht verunsichert, merkte, dass ihm 4 (!) Züge fehlten, klaute das Formular des Schachkids und begann, die Züge aufzuschreiben. Wohlgemerkt auf die Bedenkzeit des Schachkids. Letzteres protestierte, griff die gegnerische Dame an und wollte sein Partieformular wiederhaben. Dieses rückte der Gegner nur unter Protest unter genervten Blicken der umliegenden Gegner heraus.
Die Partie selbst war sehr taktisch geprägt, der Gegner half fleißig mit. Das Schachkid spielte zügig und machte sich das Leben selber schwer. Es sah die einfachsten Gewinnwege nicht, etwa das schöne Läuferopfer 21. Lxc6+oder spielte sinnlos 23. Sa4. Wenigstens das Matt sah hübsch aus.
Was bleibt? Die Erkenntnis, dass das Schachkid recht hatte. Rating-Open können Spaß machen, tun der DWZ aber niccht wirklich gut, weil man fast alles gewinnen muss. Vermeintlich schwache Gegner können sehr gut spielen. Auch in Franken gibt es aufstrebenden symphatischen Nachwuchs. Das Forchheimer Open kann man durchweg empfehlen. Es ist sehr gut organisiert. Auf der Turnierseite wird live kommentiert. Der Schiri beliebt schon mal zu scherzen, in dem er vor Freigabe der 3. Runde erklärt, er müsse 260 Mann neu auslosen. Und Forchheim ist eine wunderbare Stadt.
Für das Training des Schachkids ist wohl jede Menge Taktiktraining nötig, um den Blick des Schachkids zu schärfen.