19. Dezember 2014

Käsekuchen beim Vereinsduell

Am 13.Dezember 2014, ausgerechnet am solch einem Unglücksdatum, begab sich das Schachkid nach Briesen. Der SV Briesen, nach dem Orte Briesen benannt, hatte zur Weihnachtsfeier incl. Schnellschachturnier, Bockwürsten und Käsekuchen geladen. Für letzterem hatte der Vereinsvorsitzende gesorgt. Zwar ist das Schachkid der gewählte Käsekuchenbeauftragte des SV Briesen und als solcher verantwortlich für die Käsekuchenbeschaffung. Allerdings ist das Schachkid ein hilfloser Hausmann und unfähig, zu backen.

Das Schachkid fand in Briesen einen illustren Spielerkreis vor. Leider waren statt der vorangemeldeten 14 Spieler nur 8 Vereinsmitglieder anwesend, was das vorweihnachtliche Vergnügen der Anwesenden aber nicht trübte.

Mit Olaf Burdach schien der Favorit gesetzt. Aber auch der Jungstar Philipp Heinrich und der Vereinschef Volker Heinrich hatten Ambitionen auf den Titel. Auch das Schachkid hoffte auf ein Quäntchen Schachglück und erhoffte sich ein Platz auf dem Treppchen. Die einzige Dame des Feldes beeindruckte mit neuen Ohrringen. Der angehende Politiker ist zwischenzeitlich in die SPD, ebenso wie das Schachkid, eingetreten.Zwei Genossen in Briesen, oh je… Der König der Herzen war mit guter Laune dabei. Der Finanzfachmann war seit langem mal wieder da und sah erschreckend seriös aus. Das Feld wurde vom kleinen Tiger komplettiert, ein neunjähriges Nachwuchstalent aus der Briesener Kaderschmiede.

In der ersten Runde bekam es das Schachkid mit dem Finanzfachmann zu tun. Das Schachkid erhoffte sich leichtes Spiel, da der Finanzfachmann verkündete, außer Form zu sein. Diese reichte aber, um das Schachkid in einer verunglückten Vorstoßvariante des Caro-Kann in arge Bedrängnis zu bringen. Der Finanzfachmann drohte den Läufer des Schachkids zu gewinnen, was dieses aber durch eine geschickte Kombination zu verhindern wusste und seinerseits die Qualität gewann. Punkt für das Schachkid.

Am Nachbarbrett kam es derweil zum ersten hochkarätigen Duell. Die Kaffeemamsel spielte gegen den Genossen und legte selbigen um. Damit unterstrich die Kaffeemamsel ihre Titelambitionen.

Weiter ging es für das Schachkid gegen die einzige Dame des Feldes. Diese setzte als bewährte Waffe ihren tödlichen Blick ein. Das Schachkid muss zugeben, dass es gewisse Schwierigkeiten hat diesem Blick standzuhalten. Das Schachkid versuchte daher, quasi blind zu gewinnen, was auch gelang.

Am ersten Brett demontierte derweil die Kaffeemamsel den Vereinschef und befand sich somit weiter auf der Zielgeraden.

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In der dritten Runde traf das Schachkid auf den kleinen Schachtiger. Dieser spielte unerwartet stark und angriffslustig. Mal so eben eine Figur gewinnen, wie es sich das Schachkid dachte, war nicht. Der kleine Schachtiger überlegte lange, geriet dann in Zeitnot und ließ den Läufer stehen. Wenn der kleine Schachtiger dran bleibt, wird da in den nächsten Jahren ein bissiger Tiger draus, glaubt zumindest das Schachkid.

Bilanz in der Mittagspause: Die Kaffeemamsel führt gemeinsam mit dem Schachkid ungeschlagenen mit drei Punkten. Allerdings hatte die Kafeemamsel bisher auch die stärkeren Gegner gehabt.

In der vierten Runde kam es folgerichtig zum Spitzenduell zwischen den beiden Favoriten. Die Kaffeemamsel verbrauchte in der slawischen Variante viel Bedenkzeit. Das Schachkid verwirrte die Kaffeemamsel erfolgreich, in dem es seine Dame sinnloserweise nach a4 statt b3 stellte. In der Hektik stellte die Kaffeemamsel einen Bauern ein, den das Schachkid dankend nahm. Die Kaffeemamsel kann aber Turmendspiele, drohte gar das Schachkid matt zu setzen und hielt trotz Minusbauer Remis.

Vater und Sohn Heinrich am Nachbarbrett beschlossen, den Familienfrieden zu ignorieren  und spielten biss zum letzten Bauern, Punkt für den Junior. Der kleine Schachtiger hatte sich zwischenzeitlich mit drei Stücken Käsekuchen gestärkt. So mit neuer Kraft ausgestattet haute der kleine Schachtiger sogleich den Finanzfachmann um und holte sich seinen ersten Punkt.

In der fünften Runde war der Vereinschef fällig, das Schachkid rechnete ernsthaft mit einem Punkt. Der Chef aber auch. Er drang mit seiner Dame nach Abtausch des finchatetierten Läufers in die Stellung des Schachkids ein und schob noch zwei Springer hinterher. Der Chef tat sich mit dem Matt setzen des Schachkids äußerst schwer. Die Kaffeemamsel am Nachbarbrett, selbst noch spielend, hielt es kaum auf ihrem Stuhl, schaute mit düsteren Blick den Chef an und hätte am liebsten sofort das Ruder übernommen. Irgendwann ging nix mehr, also Punkt für den Chef.

Nach dieser Runde ging die immer noch führende Kaffeemamsel vor die Tür, um frische Luft zu schnappen. Die anwesenden Briesener nutzten die Zeit zur Kriegsberatung, wie man die Kaffeemamsel stoppen könne. Der Genosse, von Natur aus mit scharfen Verstand ausgestattet, merkte an, dass er nur noch 2,5 Punkte für den Sieg benötige. Der mathematisch begabte Genosse warf aber sogleich die Frage auf, wie das in zwei Runden zu schaffen sei. Allgemeine Ratlosigkeit.

Ausgerechnet jetzt musste das Schachkid gegen den motivierten Genossen spielen. Es stellte auch gleich einen Bauern ein, den das Schachkid mühevoll zurückgewinnen musste. In der nun remislichen Stellung tat das Schachkid, auf Punkte hoffend, das einzig Richtige, es bot Remis. Der Genosse war jedoch aufgrund des letzten Punktspiel etwas ungehalten und lehnte ab. Der Genosse hatte hungrig drei Stunden beim Punktspiel warten müssen, weil das Schachkid lange spielte und gewinnen wollte. Das Schachkid gab erst einen Bauern, dann noch einen und dann den Punkt. Der Genosse bewies, dass er im Lavieren und im Endspiel fit ist.

Die Kaffeemamsel bewies derweil Biss, hielt den Todesblick der Amazone aus Berkenbrück stand, gewann und lag nun uneinholbar vorne.

In der letzten und siebten Runde fand sich der König der Herzen am Brett des Schachkids ein. Man spielte, philosophierte und hatte Spaß.

Der Abend wurde im geminderten Teilnehmerkreis, aber mit frischen Personalnachschub der Familie Heinrich fortgesetzt. Männer gegen Frauen hieß es beim Bowlen. Der Abend endete mit gequetschten Fingern, Übelkeit und sonstigen Blessuren. Briesen ist eben ein gefährliches Pflaster. Aber das Schachkid freut sich, in einen so lustigen Verein Mitglied zu sein.

 

Rangliste: Stand nach der 7. Runde
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 Punkte SoBerg
1. Budach,Olaf 1720 ** 1 1 ½ 1 1 1 1 6.5 19.25
2. Heinrich,Philipp 1681 0 ** 1 1 1 1 1 1 6.0 15.50
3. Heinrich,Volker 1540 0 0 ** 1 1 1 1 1 5.0 10.50
4. Kellner,Rene 1492 ½ 0 0 ** 1 1 1 1 4.5 9.25
5. Jacob,Robin 1077 0 0 0 0 ** 1 1 1 3.0 3.00
6. Kieseling,René 1293 0 0 0 0 0 ** 1 1 2.0 1.00
7. Mylke,Sandy-Miche 969 0 0 0 0 0 0 ** 1 1.0 0.00
8. Mylke,Frank 785 0 0 0 0 0 0 0 ** 0.0 0.00

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