28. März 2015

Joachim-Kolbe-Gedenkturnier in Fürstenwalde

Die Briesener machten sich am 21. März auf, um beim Joachim Kolbe Gedenkturnier die Klingen zu kreuzen. Joachim Kolbe war ein beliebter Landtagsabgeordneter der SPD, den das Schachkid aber nicht mehr kannte, obwohl es ein Gastgenosse ist. Das Turnier war wie in den letzten Jahren auch stark besetzt. Die Briesener haben Außenseiterchancen und machten sich Hoffnungen auf die Ratingpreise.

Die Oderstädter waren auch da, aber ohne die beste Trainerin der Welt. Rollmops wollte vorne mitspielen und saß zwischenzeitlich sogar mal in der ersten Reihe.

Das Schachkid mag dieses Turnier sehr. In Fürstenwalde gibt es im Grunde genommen nix schönes, außer das Schachkid natürlich und die Turnierlokalität eben. Idyllisch an der Spree gelegen schaffen sich die ersten Sonnenstrahlen Bahn. Es grünt und blüht. Das Turnier findet immer kurz vor Ostern statt. Heuer sogar genau am Frühlingsanfang.

Die Briesener sind wie immer geistig nur halb anwesend und mit unterschiedlichen Zielen vor Ort. Der Genosse hatte am Vorabend eine stressige Freizeitgestaltung und musste sich mit einer Tablette auf Vordermann bringen. Brauni ist gedanklich schon bei der Abendgestaltung und plant taktische Manöver, um die Tochter unterzubringen und ins Kino zu gehen. Das Schachkid will eigentlich nur seine neuen eingeübten Eröffnungen testen. Der kleine Schachtiger schweigt sich aus und guckt zielstrebig in der Gegend herum. Vermutlich taxierte er die Gegner.

Die erste Runde brachte Robert Kreyssig. Das Schachkid nutzte die Gelegenheit, um sein neues Königsindisch auszutesten. Die Partie ging verloren. Aber das Schachkid ist sehr zufrieden. Die Eröffnung fühlt sich sehr dynamisch an.

Bei den anderen Briesenern ging es auch verloren. Zwei Bauern mehr und der Genosse rennt in eine Gabel rein.Der noch benommene Genosse ließ sich ächzend auf der Treppe nieder. Diese sollte er auch im Laufe des Tages nicht mehr oft verlassen. Das Schachkid entdeckte später eine Sesselecke. Genosse und Schachkid quartierten sich daher bald zu den Sesseln um. Die Mittagskarte bot derweil gesunde Salate an, ließ aber eine Mahlzeit mit ordentlich Fleisch vermissen. Ob man davon satt wird, spekulierten die Briesener.

Die zweite Runde loste dem Schachkid Brauni zu. Vereinsinternen muss man sich net bekriegen. Man machte Remis, genoss die Sonne und ging spazieren. Der Genosse gewann derweil souverän. Der kleine Schachtiger hielt sich wacker. Der Genosse ist nun der erfolgreichste Briesener, wie die dieser freudig kund tat.

In der dritten Runde spielte das Schachkid gegen den Einheimischen Zupke, einen lustigen Fürstenwalder. Das Schachkid hat zwar verloren, kann aber die Meinung seines Trainers bestätigen. Nach 1.e4 wird es viel dynamischer als nach 1. c4. Das Schachkid hat nun wieder Spass am Schach. Nicht spaßig schaut der Genosse aus, der gerade verloren hat. Der kleine Schachtiger gewann derweil einen Läufer und setzte gleich darauf seine eigene Trainerin matt. Na, ob er da noch zum Training darf?

Alle Briesener hatten einen Punkt aus drei. Außer dem Schachkid, dass als schlechter Briesener nur mit einem halben Punkt da hockte. Das Mittagessen erfüllte alle Befürchtungen. Es war zu wenig. Und die Bratkartoffeln, ungeschält. Ihhh. Da half auch kein kalter Hund zum Dessert. Der übrigens aus weißer Schokolade bestand. Auch so ein NoGo.

Rettung nahte in der vierten Runde. Braune wurde gegen den Genossen gelost. Ein schnelles Remis und auf zum Fleischer und Würste gekauft. Das Schachkid spielte gegen Alfred Liesecke. Da konnte das Schachkid endlich mal das neu erlernte Najdorf spielen, was der Trainer empfohlen hat. Sehr dynamisch! Alfred spielte Langschach statt Schnellschach. Der erste Punkt fürs Schachkid.

Das Wurstdoping half. Nach schnellen Gewinn blockierte der Genosse schon wieder die Treppe. Das Schachkid spielt endlich wieder aggressives Angriffsschach, Danke Trainer, und nahm fix den Punkt an. Brauni schlug die Hände über den Kopf zusammen und konnte ihr Glück kaum fassen, als der Gegner die Dame stehen ließ. Drei Punkte für drei Briesener.

Und wieder ein Najdorf in der sechsten Runde. Der Gegner kannte sich aus, dennoch scharfes Spiel. Das Schachkid hat verloren und ist begeistert. Der kleine Schachtiger ist es auch und meldet begeistert seinen nun zweiten Punkt. Erstaunlich, dass hier so wenig Kinder mitspielen.

Die siebte Runde nahte. Das Schachkid rechnete schon im Kopf die Chancen auf den Preis auf U 1700 DWZ aus. Das Schachkid merkte erst bei der Siegerehrung, dass es erst einen Preis U1800 DWZ gab. Mist, war es nix mit dem Preis. Wie auch immer, in der siebten Runde bekam es das Schachkid mit dem Eberswalder Detlef Zoll zu tun. Ein netter Gegner, der mit roter Mütze im Dezember als glaubhafte und super sympathische Weihnachtsmannkopie durchgehen würde. Irgendwie kam eine verwirrende Stellung mit gegenseitigen und vor allem wechselnden Chancen aufs Brett. Keiner wusste so recht, wie man gewinnen sollte. Also Remis.

Der Genosse bekam es mit einem Gegner zu tun, den das Schachkid in der vierten Runde hatte. Der Gegner dachte lange nach, der Genosse hatte einen unheimlichen Zeitvorteil. Als das Schachkid aber wenig später wieder aufs Brett guckte, traute es seinen Augen kaum. Ein Turmendspiel war auf dem Brett. Das kann der Genosse eigentlich, er hat das Schachkid schon in Turmendspielen massakriert. Dem Gegner, noch 2 Minuten auf der Uhr, fiel plötzlich ein, dass es ein Schnellschachturnier ist. Er begann zu blitzen und machte auch noch gute Züge, eine verteufelte Kombination. Punktverlust für den Genossen. Auch Brauni und der kleine Schachtiger konnten nicht mehr punkten.

Das Schachkid, vor dem Essen noch schlechtester Briesener, schaut nun ganz selbstgefällig durch den Zug. Denn es schreibt diese Zeilen gerade im Zug auf der Durchfahrt nach Fürstenwalde an Köpenick vorbei. Oh da ist rechts eine Dönerbude, die in roter Schrift leuchtet. Na ja, das Schachkid vermutet bei roter Leuchtreklame ja eher andere Branchen. Daher schaut nun das Schachkid erneut selbstgefällig durch den Zug und stellt fest, dass es nun der beste Briesener beim Turnier ist. Vor dem Genossen hat es trotzdem, schachlich gesehen, Angst.

Insgesamt gesehen für alle Briesener ein lustiges Turnier. Alle hatten Spaß. Es gab gutes Essen, wenn auch zu wenig. Nette Leute waren da. Der Genosse spielte ganz solide. Brauni wurde beste Dame des Turniers und räumte ab. Das Schachkid probierte neue Eröffnungen aus. Und der kleine Schachtiger zeigte gute Partien gegen deutlich stärkere Gegner. Wenn er dabei bleibt, wächst da ein solider Spieler heran, der das Schachkid bald umnieten wird.

Bilder und Tabellen bei Pneumant Fürstenwalde

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