Nach Görlitz wartet Unangenehmes auf das Schachkid. Die Pension Picobello war mit der Hotelbewertung des Schachkids nicht einverstanden und meinte außerdem, das Schachkid habe doppelt gebucht. Rechnungen wurden an das Schachkid geschickt. Dem Schachkid wurde Hausverbot erteilt. Das ist nicht weiter schlimm, da das Schachkid nicht vorhatte, diese Pension nochmal zu besuchen. Eine strafrechtliche Anzeige bei der Polizei wurde angedroht, zivilrechtliche Maßnahmen sollen folgen.
Das Schachkid widerspricht den Rechnungen, die Pension rückt auch pompt davon ab. Ein Anwalt meldet sich. Man fordert das Schachkid auf, die Hotelbewertung zu prüfen und zu überarbeiten, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben und einen dreistelligen Betrag an den Anwalt zu zahlen. Da wird das Schachkid nun seinerseits zum Anwalt latschen. Einen sehr lesenswerten Artikel zum Thema hat das Schachkid bei Finanztip gefunden.
Der Trainer und auch der andere Trainer des Schachkids haben sich derweil die Partien von Görlitz angeschaut. Zwei sehr intensive Moralpredigten waren die Folge. Während der eine Trainer rot anlief und, emotional vorgetragen, sehr intensive Hinweise zur Verbesserung des Trainings gab, war der andere Trainer erstmal sprachlos. „Wie eine 1700 ist das aber nicht.“ und „Wenn Du so spielst, kannst Du gegen alles verlieren!“ waren noch die harmlosen Kommentare. Das Schachkid nahm die berechtigte Kritik hin und versuchte, die Trainer mit Dackelblick und Schokolade milde zu stimmen. Funktionierte zweimal nicht.
Im Nachhinein ist das Schachkid schwer begeistert, ab und an einen Tritt in den Hintern zu bekommen, das ist sehr motivierend.
Der zum Cheftrainer beförderte Schachwizard hat sogleich eine Bestandsaufnahme gemacht und sieht erhebliche Defizite bei Taktik und Eröffnungen. Das Schachkid hat sich daher bei Chesstempo angemeldet und macht nun jeden Tag eine halbe Stunde Taktiktraining. Sehr gute Seite, wenn man Goldmember wird…
Daneben wird das Buch „Eine Reise über das Schachbrett“ von Klaus Trautmann durchgearbeitet.
Das Schachkid hat den Autor noch persönlich kennengelernt. Ein sehr lehrreiches Buch über Schachtaktik mit der richtigen Prise Humor.
Weitere 30 Minuten pro Tag beschäftigt sich das Schachkid mit dem Aufbau eines Eröffnungsrepertoires. Wie das geht, wird das Schachkid bei Gelegenheit beschreiben. Auch hier begintn die Reise mit einem Buch „Aufbau eines Eröffnungsrepertoires“ von Steve Giddins :
Diese Aufgabe ist sehr langwierig und offenbar auch niemals so richtig abgeschlossen. Aber das Schachkid ist, Moralpredigt sei Dank, bis unter die Haarspitzen motiviert, führt weiterhin sein Traningstagebuch und macht die Hausaufgaben, die es vom Schachwizard aufbekommt. Ja Hausaufgaben… Schwänzt das Schachkid die Hausaufgaben, wird der Schachwizard unangenehm. Da das Schachkid keine Lust auf eine weitere Moralpredigt hat, folgt es brav den Anweisungen seines Trainers. Was zugebenermaßen auch mehr und mehr Spaß macht…