Es geht los, 1. Runde beim 10th Chess festival von Ischia. Jeder hat ja so seine eigene Methode, sich auf ein Schachopen einzustimmen. Der Schachwizard ackert seit Tagen vor sich hin und braut in seiner Hexenküche neue Eröffnungsvarianten zusammen, Lucky liegt in einer dunklen Ecke und chillt bei Buch und Musik. Das Schachkid versucht es mit Spagetti mit kleinen Muscheln und grünen Tee.
Ein wirklich kleines Open, 27 Spieler in der B-Gruppe.
Als erstes muss ein freundlicher älterer Italiener ran. Er ist sehr nett und bringt dem Schachkid kühles Wasser. Es kommt ein Franzose aufs Brett. Schwarz erbeutet einen Bauern. Das Schachkid ist kurz erschrocken, kann sich aber nicht vorstellen, dass Schwarz den Bauern dauerhaft behält. Ein Turm auf b1 mit Angriff auf die Dame und b7 sollte ausreichen, Leider schiebt Schwarz 11. … Sf6 dazwischen. Unverzagt knallt das Schachkid den Läufer auf b7 rein. Schwarz nimmt ja schließlich mit Lxb7 wieder. Und dann im nächsten Zug Tb1 mit Rückgewinn des Bauern, Der Computer zeigt eiskalt, dass einfach 12. … Dxb7 geht. Das hatte das Schachkid nicht auf den Schirm, der Gegner Gott sei Dank auch nicht. Vermutlich hätte der Gegner mit solch einem Fehler auch nie gerechnet.
Nun tauscht es sich schnell ab. Das Schachkid hofft auf die bessere Bauernstruktur. Der Doppelbauer auf der f-Linie stört nicht. Man zieht hin und her und bewegt die Bauern. Im 24. Zug opfert Schwarz augenscheinlich einen Bauern für Initiative auf der h-Linie.Warum Schwarz 28. … Kxd5 auslässt, bleibt sein Rätsel. 32. Txa7 ist wohl ein Fehler. Denn plötzlich kriegt Schwarz Initiative und muss höllisch aufpassen, keinen Turm zu verlieren oder in ein Dauerschach zu rennen. Der weiße König flüchtet nach a1. Der Turmtausch von Schwarz im 37. Zug scheint keine gute Idee zu sein. Die Türme sind der einzige Aktivposten von Schwarz. Danach ist ist die Lage aussichtslos.
Lucky hatte sich für das B-Open entschieden bzw wurde vom Schiri ganz höflich gebeten, doch das B-Open zu spielen. Für das A-Open war die Elo doch zu schlecht. Nun am Brett 2 sitzend kann er schnell gewinnen. Bereits nach 30 Minuten sieht seine weiße Stelllung sehr aktiv aus, er steht mit dem Läufern im gegnerischen Lager.
Der Schachwizard meint, man müsse aggressiv spielen. Im Gegensatz zum Schachkid, dass immer etwas träge und vollgefressen am Brett sitzt, ist er beim Mittag eher sparsam. Hunger mache aggressiv. Der Erfolg gibt ihm recht. Er haut die Nummer zwei des Turniers weg. Am nächsten Tag wartet eine WFM auf ihn.
Spanien ist raus. Man isst Pizza, drei Siege am ersten Tag. Hätte schlechter laufen können.