Amateurcup in Berlin. 55 Voranmeldungen gab es, weiter 35 Spieler kamen spontan, also 80 insgesamt. Getuschel in der Küche. Essen für so viele Leute ist nicht geplant. Lucky will ja eh einen Döner essen gehen. Wollte er schon Frühstück um neun in der U-Bahn.
Jörg Schulz, Geschäftsführer der Deutschen Schachjugend ist auch da, steht aber nur draußen und raucht Zigarillos. Wieso? Sollte er der Jugend nicht hier ein Vorbild sein?
In der ersten Runde gleich an Brett eins, da kommt das Schachkid nie wieder hin. Weiß spielt das Morra-Gambit. Nach 5 Zügen ist Weiß verwirrt und setzt sich erstmal eine Brille auf, um die Scharfsicht herzustellen. Das Schachkid gibt vorsichtshalber nach 10 Zügen auf und geht an die frische Luft, um einen Terrier mit Schleifchen und den Aufdruck VIP zu bewundern. Allein das Hundevieh flüchtet beim Anblick des Schachkids. Immerhin Lucky gewinnt.
1.Runde gegen Bekim…, das Schachkid ist zu faul, sich nach vorne zu begeben und den korrekten Namen zu lesen. Der Gegner spielt nur in seiner Freizeit Schach, das aber sehr gut. Gott sei Dank übersieht er die taktischen Einsteller des Schachkids, sodass es gerade so zum Punkt reicht. Lucky hat sich komischerweise an Brett 3 platziert, und gewinnt auch noch.
2. Runde gegen Philipp Geiß. Das Schachkid gewinnt gegen den Nachwuchs die Qualität, um dann diese und dann noch einen Läufer einzustellen. Das Turnier geht so los, wie das gestrige aufgehört hat, nur schlimmer.
In der vierten Runde nun gegen eine kleine Dame. Die neu Gelernte Eröffnung macht sich bezahlt. Und bums, ist durch einen kleinen taktischen Kniff der gegnerische Läufer eingesackt und dann der Punkt. Auch wenn das Schachkid wieder bis zum Matt spielen muss. Lucky am ersten Brett gegen Veit Godoij hat es schwer, gewinnt aber schon wieder. Vier aus vier, nicht dass er noch das Turnier gewinnt.
Am Nebenbrett spielt Schwarz mit zwei schwarzfeldrigen Läufern. Ist halt ein Amateurturnier. Des Schachkids Gegnerin wünscht einen Jungen eine fiese Partie. Ja, was sich liebt, das neckt sich.
Die fünfte Runde hat das Schachkid vergessen, zu schlimm war das. Lucky muss gegen Henry Oelmann am ersten Brett ran. Es reicht zum Remis, aber der Abstieg zum zweiten Brett beginnt. Wo er schon wieder gewinnt. Lucky spielt das Turnier seines Lebens.
Nach dem Mittag hat das Schachkid Energie getankt und Falko Maxim wird umgehauen. Bei diesem Turnier sind die Gegner alle nett. Sind ja auch Amateure.
Frank Kiesewalter ist in der 7. Runde schwächer als das Schachkid, verliert folgerichtig einen Bauern und bietet Remis. Das Schachkid will gewinnen, lehnt ab und lässt sich zwei Züge später einzügig mattsetzen. Das Teeniemädchen am Nachbarbrett das Gesicht. Die ist auch noch fällig. Lucky spielt gegen den an Nr. 1 gesetzten Spieler. Und muss einsehen, dass dieser zu Recht die Nummer 1 ist.
Der Samy Hamdad spielt nur in der Schule ein wenig Schach. Das Schachkid hat trotzdem große Mühe zu gewinnen. Entweder wird das Schachkid immer schlechter oder die Amateure immer besser. Belastend.
An die letzte Runde kann sich das Schachkid gar nicht mehr erinnern. Es ging aber verlustig.
Der Amateurcup ist ein sehr gemütliches Turnier. Da es doch sehr ungezwungen einher geht. Und eine prima Werbemaßnahme für den gastgebenden Verein. Das Turnier richtet sich ausdrücklich an Amateure und nicht im Verein gemeldete Spieler. Was prompt dazu führt, dass sich nach dem Turnier etliche Spieler beim Gastgeber anmelden.
Das Schachkid hat nur Käse gespielt und landet verdient weit hinten im Feld. Lucky hat lange ganz vorne mitgespielt und musste gegen die Plätze 1-4 spielen. Nach einer kleinen Schwächephase reicht es für einen stolzen 6. Platz. Das kann wiederholt werden.