Die Überschrift macht hier keinen Sinn. Aber da der Superdave immer so bescheiden ist und nicht gelobt werden möchte, muss ihm das Schachkid mal eine eigene Überschrift widmen.
Das Schachkid will erstmal einkaufen fahren. Unterwäsche und Strümpfe müssen her. Noch kurz dem Lucky und dem Schachwizard beim Blitzen zugeschaut, der Supedave auf dem Weg zum Strand stößt dazu. Ab nach Furio. Der nächst gelegene Ort hat einige Läden. Einen Parkplatz zu finden, ist eine Kunst. Rückwärts einparken auf einer Hauptstraße erst recht. Wer in Italien Auto fahren kann, kann dies überall.
Die Läden haben alles mögliche, nur keine Unterwäsche. Das Schachkid erklärt der Verkäuferin wortreich, dass es gerne Boxershorts haben will. Diese packt eine kurze Hose für den Strand aus. Im Laden sitzen kleine Kinder auf dem Boden und essen Chips, die sie wiederum vom Boden aufsammeln. Auf der Suche nach Schlüpfer wird das Schachkid auf das mysteriöse „Centro“ verwiesen. Diesen Hinweis sollte das Schachkid noch viermal erhalten.
Der nächste Laden sieht aus wie ein Vietmanesenbasar, nur schlimmer. Der Verkäufer hockt vor dem Laden, raucht, kann kein Englisch und bläst dem Schachkid Rauch ins Gesicht. Auf zum nächsten Laden. Hier steht hinter dem Tresen eine Omi mit Sonnenbrille. Als das Schachkid hinein kommt, geht sie erstmal nach hinten aufs Klo. Das Schachkid wartet 5 Minuten, die Omi, immer noch mit dunkler Sonnenbrille auf der Nase kommt wieder, drückt sich am Schachkid vorbei und und hockt sich in einen Sessel. Ansonsten schweigt sie und guckt stur gerade aus. Das Schachkid überlegt kurz, ob sie noch lebt. Nach weiteren zwei Minuten Warten, die Omi macht weiterhin keine Bewegung, fragt das Schachkid zaghaft an, ob sie hier bediene. Die Omi verzieht das Gesicht, gibt mürrisch etwas von sich. Das Schachkid geht.
Im nächsten Laden, hier ist offenbar das mysteriöse Centro, gibt es endlich Schlüpfer. Nun ein Eis. Das Schachkid steht wieder irgendwo 5 Minuten rum, bis mal einer an die Theke kommt. Die Frau kriegt erst die Theke nicht auf, dann schaut sie auf das Thermometer und schimpft. Das Schachkid will eine Waffel haben, wird aber ignoriert. Der Chef wird geholt, der rupft auch an der Eistheke rum. Endlich offen, das Schachkid kriegt einen Pappbecher mit Eissoße. Offenbar ist es in der Theke zu warm. Das Schachkid lehnt dankend ab und geht, was die Italienerin etwas zum Zetern bringt.
Auf zu den heißen Quellen. Die Einbahnstraße dahin ist offenbar keine, jedenfalls gibt es heute Gegenverkehr. Problem dabei, in die Straße passen nur zwei Autos nacheinander aber nicht nebeneinander. Die Italienerin gibt nicht nach. Das Schachkid bugsiert den BMW 300m im Rückwärtsgang den Berg hinauf, ehe sich eine kleine Stelle findet, wo man halbwegs vorbei fahren kann.
Die heißen Quellen liegen in einer hübschen kleinen Badebucht mit imposanten Steilwänden. Sehr romantisch und idyllisch…
Aber zurück ins Hotel – der Superdave ist noch nicht weit gekommen und hockt immer noch beim Blitzen. Wahre Schachfans eben.
Heute wieder ein Italiener. Zur Partie muss nicht viel gesagt werden. Hauptvarinte im Caro-Kann, Schwarz rochiert allerdings kurz. Weiß muss nur seine Bauern nach vorne werfen. Schwarz kann sich kaum gegen diesen Angriff wehren. Aus die Maus…
Lucky tauscht wieder fleißg Figuren ab und remisiert. Gegen den jungen Gegner aus Lettland ist das aber vielleicht nicht schlecht, spielen doch diese Kinder oft stärker als Ihre Zahl. Der Schachwizard hat den Freund der WFM als Gegner. Diese hat ihn bestimmt vorbereitet. Also doch ein schnelles Remis heute für den Schachwizard.
Nach den 10. Zug schlurft das Schachkid erstmal zur Hotelbar und trinkt einen Espresso. Der schnieke Kellner ist da, ein Italiener aus dem Bilderbuch, ursprünglich und rassig. Er freut sich, dass das Schachkid da ist und gibt Espresso und Praline aus.
Das Hotel hat auch sonst kurioses zu bieten. Die Hotelchefs sind Zwillinge und wiegen deutlich über 150 kg. Der Laden ist ein Familienbetrieb. Die Töchter sind auch Zwillinge. Ein Zwilling arbeitet an der Bar und sagt so schön „Ciao“, das das Schachkid diese gleich heiraten würde.Eine der beiden Hauskatzen liegt stets in der Lobby auf einen Stuhl rum und döst. Die Katze wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit vom Schachkid überfallen und mit Streicheleinheiten versehen. Der Frühstückskellner soll nicht unerwähnt bleiben.
Abends nach dem Italiene noch ein Bier in der Hotelbar. Das Schachkid schlummert gegen 23.30 Uhr friedlich vor sich hin, als die besoffenen angeheirateten Russinnen aus Schweden mit ihren Nachwuchs wieder auftauchen. Die Russin, vermutlich aus Kasachstan dem Gesicht nach zu urteilen, regt sich auf, das die Bar nicht mit Personal besetzt ist. Das Schachkid wird lautstark geweckt. Bei lärmenden Russinnen wird das Schachkid grundsätzlich sauer. Es sieht sich genötigt, die Russinnen zur Ruhe aufzufordern, was nicht viel bringt, da sie „Silencio“ nicht verstehen. Na ja, geht das Schachkid eben ins Bett.