Das Schachkid ist in freudiger Erwartung. Nein, nicht eines Kindes, sondern eines Schachturniers. Und einer Hotelbar mit Pianisten. Das letzte Turnier der DSAM 2025 findet statt, in Travemünde. Für das Schachkid wird es das letzte Turnier der DSAM-Saisoin sein. Denn für das Finale wird es nicht reichen.
Dafür ist das Schachkid hoch motiviert. Seit dem Grenke-Open hat das Schachkid täglich seine Eröffnungen bei Chessable geübt. Außer einen Tag. Da wurde das Schachkid vom dicken Doktor aus dem Haus getrieben. Da blieb leider keine Zeit. Und das Schachkid hat sich jede Partie angeschaut vom letzten Open.
Vor der Anreise hat der liebe Gott das Öl gesetzt. Das ist nämlich alle. Das Schachkid hat zwar Öl bei Amazon geordert, aber das falsche. So muss zunächst ATU ran. Um Öl ins Auto zu gießen. Natürlich gibt es nur noch eine Flasche, wo das Schachkid doch zwei braucht. Das Schachkid jammert herum. Die Werkstatt hat Mitleid und zapft für einen Zehner die harte Reserve in der Werkstatt an. So beschwingt kann das Schachkid, begleitet vom Höhrbuch „110 – Ein Bulle hört zu“, aus der Berliner Notrufzentrale, losdüsen.
Eigentlich wollte das Schachkid ja Zug fahren. Aber die Umsteigerei, dann kommt schon eine Meldung, dass die S-Bahn ausfällt. Und auf der Strecke ist ein Notfall. Also bleibt das Schachkid erstmal auf dem Sofa sitzen, isst noch eine Nussschnecke und nimmt dann doch das treue Gefährt. Abends kann man ja bei der Bahn Schadensersatz beantragen, für die Verspätung…
Der Bulle hat spektakuläre Fälle, und Travemünde spektakuläre Ausssichten, was den Wolkenhimmel angeht. Der Pub hat eine Fischvariation. Leider nicht für die sieben Streckenposten, die noch einen Happen essen wollen nach der benachbarten Oldtimerralley. Denn da gäbe es nur olle Suppe, das sei nüscht.
Das Blitz läuft derweil schon an. Schachfreund Oberling, gestärkt nach einem Barbesuch, spielt mit. Das Schachkid hat daür keine Zeit und geht in die Bar. Der Pianist hat schon losgelegt und intoniert gerade „New York, New York“. Das Schachkid ordert einen Mai Tai und ist ganz berauscht. Vom Meer, vom Pianisten oder auch vom Rum.
Das Schachkid zahlt gerade in freudiger Erwartung, als Manfred herein spaziert bekommt und bemerkt „Dachte ich mir doch, dass ich Dich hier finde. “ Was sagt das wohl über das Schachkid aus? Das das Leben zu kurz für schlechte Laune ist…