27. Dezember 2024

Totentanz in Bremen – Bremer Silvesteropen 2024

Das Schachkid ist in Bremen angekommen und hofft auf ein entspanntes Turnier, bei dem man möglichst viele andere Sachen außer Schach machen kann. Ideal wäre es, wenn man die Schachpartien weglassen könnte. Traditionell möchte das Schachkid zwischen  den Tagen herum sitzen, am besten in einer Hotelbar nebst Jazzmusik, um für das neue Jahr Pläne zu schmieden. Man könnte auch sagen, das Schachkid fasst gute Vorsätze.

Das Schachkid hatte sich im letzten Jahr zur gleichen Zeit vorgenommen, besser im Schach zu werden und etwas zu trainieren. Das ist im Jahresverlauf nicht immer gut gelungen. Aber das Schachkid hat in den letzten Monaten doch einiges täglich gemacht: 10 Minuten Taktiktraning, ein paar Eröffnungsvarianten, hier und da eine Schachlektion. Das Jahr 2023 wurde abgeschlossen mit einer DWZ <1500. Nun liegt das Schachkid seit einigen Monaten doch stabil über einer 1600.  Jahresziel also erreicht.

Weihnachten hat das Schachkid in Thüringen Hotel verbracht und im schönen Kurhotel Kaiserhof genächtigt zu sehr  moderaten Preis. Da fällt das Turnier ein wenig ab. Obwohl das Schachkid ja froh ist, dass das Schachturnier in Bremen wieder statt findet. In 2023 hatten die Organisatoren kein Hotel finden können. So mussten der dicke Doktor nebst dem Schachkid nach  Bad Schwartau ausweichen. Das Turnier war nett und fand in einer Schule statt. Das Schachkid ist aber froh, wenn es alles unter einem Dach hat.

In Bremen angekommen findet das Turnier heuer im Atlantic Hotel Galopprennbahn statt. Es liegt sozusagen im Nirvana an einer ehemaligen Galopprennbahn. Diese musste 2018 nach mehr als 100 Jahren schließen. Offenbar lässt das Interesse am Galoppsport nach. Seitdem weiß Bremen nicht, was mit dem Gelände zu tun ist. Das ist ein bisschen wie beim Tempelhofer Feld in Berlin.

Das Hotel steht jedenfalls seit 2005 und macht den soliden Eindruck eines Businesshotels, recht industriell und nüchtern. Gemütlichkeit sieht anders aus. Der Rezeptionist ist sehr freundlich und hat auch gleich schlechte Neuigkeiten. Restaurant und Bar sind geschlossen. Gemütliches Herumsitzen am Abend fällt also schon mal flach. Zudem werden die Zimmer nicht gereinigt. Was das Schachkid bei einem Hotel mit vier Sternen und einem Preis von ca. 100 € pro Nacht einigermaßen überraschend findet. Handtücher und Toilettenpapier gäbe es natürlich auf Anfrage. Na immerhin…

Der dicke Doktor ist derweil auch angekommen und muss ausnüchtern. Der Rumtopf der Oma… Dann hätte die Bar wohl sowieso nichts genutzt. Das Schachkid würde gerne etwas TV gucken. Das Gerät macht keinen Muks. Also wieder zum Empfang gehen und die Batterien der Fernbedienung wechseln lassen. Bei der Gelegenheit bestellt das Schachkid noch ein Kissen. Der TV streikt weiterhin. Das Schachkid fandet nach der Ursache und beschließt, dem Fernsehen ein Stromkabel reinzustecken. Die langjährige Beschäftigung des Schachkids bei einem Energieversorger macht sich endlich bezahlt. Der Fernseher sieht es nicht so und streikt weiterhin. Dann muss wohl das Housekeeping ran.

Angesichts der leicht widrigen  Umstände bleibt nur die Hoffnung auf ein gutes Turnier. Der Doktor will sich im A-Open beweisen. 43 Teilnehmer, darunter immerin drei IMs, sind am Start. Im B-Open haben sich um die 60 Teilnehmer eingefunden. Dank des Elo-Boots der FIDE findet sich das Schachkid in diversen Turnieren neuerdings in der ersten Hälfte der Tabelle wieder und hofft in der 1. Runde auf einen leichten Gegner.

Das muss man den Bremern lassen, es ist das modernste Schachopen in Deutschland. Man zahlt sein Startgeld. Dann wird halt ausgelost. Um 9.00 Uhr ist der Gegner bekannt, um 10.00 Uhr geht es los. Man muss nicht wie bei so vielen Open eine Stunde eher erscheinen, um sich anzumelden, obwohl man ja angemeldet ist. Insofern wird das Schachkid erstmal das Frühstück prüfen und spekuliert auf einen Prossecco. Immerhin naht Silvester.

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