2. August 2024

Finale der Deutschen Amateurmeisterschaft – Schlechte Vorzeichen

Das Schachkid hat sich lange auf seine Teilnahme am Finale der Deutschen Amateurmeisterschaft gefreut. Dieses findet Anfang August in Maritim in Bad Wildungen statt. Und nun ist das Schachkid krank. Wie kann man mitten im Sommer eine Erkältung bekommen? Das Hotel ist gebucht. Es herrscht das Prinzip Hoffnung. Es wird schon besser werden.

Der CM, der zum Schachkid ins Auto steigt, ist deutlich skeptischer. Er fürchtet für seine Gesundheit schlimmes. Er habe ein Immunsystem, das regelmäßig die Hufe hochreisst. Prompt hat er am nächsten Tag schon Kopfschmerzen. Das Schachkid ist da eher robust unterwegs. Und hat sich vor der Abfahrt für 55 Euro in der Apotheke eingedeckt. Unter anderem mit einem Nasenspray. Das Schachkid nimmt nie Nasenspray. Die schlaue Apothekerin hat dem Schachkid außerdem ein Medikament für 25 Euro aufgequatscht, dass im Grunde genommen nur 5 Kräuter enthält. Immerhin, die Universalwaffe Pulmatin, bewährt schon in der DDR, wird es richten.

Unterwegs fällt dem Schachkid ein, der Kulturbeutel liegt daheim. Das Schachkid hofft auf das Hotel. Das punktet mit Zahnbürste und Paste im Set. Deo gibt es nicht. Der CM muss später einkaufen.

Vor der Ankunft hat der liebe Gott den Stau gesetzt. Das Google Navi ist der Meinung, die A9 sei zu voll. Man solle doch besser durch Halle fahren. Das dachten die anderen Autofahrer auch. Also braucht man 90 Minuten für 10 Kilometer. Der FM hat in Pardubice gesagt, das Schachkid sei nicht offen für neue Musik. Der CM will es nun wissen und macht Peter Fox an. Nach einer Stunde Stadtaffe reisst dem Schachkid aber der Geduldsfaden und man einigt sich auf Rock Classics, später dann 80er. Immerhin, heute qietscht nix am Auto, das Schachkid hat neue Bremsen.

In Bad Wildungen angekommen schwant dem CM Böses. Er hat ein anderes Hotel gebucht und möchte sich zu Fuss zum Spiellokal bewegen. Er befürchtet Muskelkater, denn Bad Wildungen ist überraschend bergig. Dem Doktor würde das sehr gefallen, dem CM gefällt das nicht.

Dem Schachkid gefällt es auch nicht, im Maritim. Die Zimmerbuchung war nach einer Woche, nachdem das Kontigent freigeschaltet war, nicht mehr möglich. Von anderen Schachspielern erfährt das Schachkid, dass diese ohne Probleme noch Wochen später ein Zimmer gebucht haben. Sei es drum, das Schachkid hat eine Juniorsuite, laut Beschreibung mit Obstteller. Da freut sich das Schachkid besonders drauf. Obst ist bei Erkältung nützlich. Auf dem Zimemer steht ein Miniglas Honig. Das Schachkid fragt an der Rezeption an, wo denn der Obstteller sei. Ja, die Beschreibung sei veraltet, man setze auf regionale Produkte.

Thema Nummer zwei, die Restaurantbuchung. Seit Tagen versucht das Schachkid, das Restaurant zu buchen. Es werden nur Uhrzeiten bis 16.30 Uhr angezeigt. Das Schachkid fragt bei der Rezeption an und schildert den Fall. Die Rezeption verweist auf die Onlinebuchung. Dabei hatte das Schachkid gerade erwähnt, dass diese nicht geht. Neben dem Schachkid an der Rezeption versucht gerade jemand mit dem Smartphone, für Abends einen Tisch zu buchen und hat das gleiche Problem. Das Schachkid solle im Restaurant anrufen. Eine Stunde geht niemand ran. Beim letzten Versuch meldet sich statt des erhofften Restaurants die Rezeption. Das Schachkid solle es nochmal online versuchen. Man habe die Abendzeiten nun freigeschaltet.

Das von der Erkältung erschöpfte Schachkid möchte nur noch seine Ruhe haben. Trotzdem wird nochmal die Rezeption angerufen. Bei der teuren Juniorsuite ist der Balkon nicht nutzbar. Da steht ein Baugerüst drauf. Beim Einchecken gab es dazu leider keinen Hinweis. Das Schachkid fürchtet schon, am frühen Morgen durch Bauarbeiter, die dem Schachkid lüstern durchs Fenster anstarren, geweckt zu werden. Die Rezeption beruhigt. Erst am Montag beginnen die Fassadenarbeiten.

Nun aber wirklich um 20.00 Uhr schlafen gehen. Mit offenen Fenster. Denn eine Klimaanlage gibt es trotz bei vier Sternen und einen Zimmerpreis von fast 200 Euro nicht. Gott sei Dank hat das Schachkid die Juniorsuite gebucht, die mit ihrer Lage zum ruhigen Wald beworben wird. Nicht eingeplant ist da offenbar der Fitnesskurs. Um 19.30 Uhr geht es los. Lauter Techno und ein Typ, der sich die Seele aus dem Laib schreit und lauthals Anweisungen an vermutlich dicke Frauen gibt, die im Wald herum turnen.

Eine Stunde später ist der Spuk vorbei. Das Schachkid, das bei geschlossenen Fenster in einer Sauna halb im Delirium liegt, erwägt im Geiste eine Beschwerde eine Hoteldirektorbeschwerde. Keine guten Vorzeichen für das Finale.

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