Irgendwie schläft das Schachkid hier schlecht. Es muss an den weichen Matratzen liegen. Das Geschaukel nachts ist das Schachkid nicht gewohnt. Aber Jammern auf hohen Niveue. Sonst kann man über das Maritim in Magdeburg nichts schlechtes sagen.Ein gutes Turnieerhotel wie so oft bei der DSAM.
Das Schachkid jedenfalls beschließt, heute mal die Zügel etwas lockerer zu lassen. Wenn man schon mal da ist. Es heißt früh zum Frühstück zu gehen. Sonst wird es voll und laut. Aber das 7.15 Uhr zu früh für ein Prossecco ist, kann das Schachkid nicht bestätigen. Erfreulicherweise sieht es der Doktor vom USV Potsdam ganz genauso. Gemeinsam stößt man an und hofft, dass das Getränk den Kreislauf in Schwung bringt.
Schwungvoll war das Schachkid dann auch gleich bei der Partie. Caro-Kann, das Schachkid wähnt sich in bekannten Gewässern und blitzt los. Leider baut das Schachkid dann doch eine falsche Zugfolge ein. Was der freundliche Gegner dann auch gleich nutzt und den Gewinn eines Läufers reklamiert. Da ist das Schachkid früh fertig und erkennt, es rächt sich, das das Schachkid seit Monaten die Wiederholung seiner Eröffnungsvarianten bei Chessable sträflich vernachlässigt hat.
Die Lage könnte schlimmer sein. Es ist schönes Wetter. Auch der CM ist früh fertig. Ihm erging es wie dem Schachkid, nur andersherum. Er hat eine Figur des Gegners gewonnen und zügig einen Punkt eingefahren. Und ist nun etwas ungehalten, da er nun lange auf die nächste Runde warten muss. Das Schachkid erkennt die gute Gelegenheit und scheucht den CM durch Magdeburg. Der dicke Doktor aus der Ferne nennt es Tagesbetreuung des Schachkids. Ein Museumsdampfer wird als Ziel erwählt. Nach mehr als 2 Kilometer Laufen, das Schachkid braucht Schritte für den Schrittzähler, am Dampfer angekommen, hat dieser zu und ein dringendes Bedürfnis. Der CM erweist sich erfreulicherweise als Meister im Finden und Navigieren und findet mit Umsicht und Weitblick eine Toilette in der Nähe.
Das Schachkid trainiert für den Firmenlauf, wo es 5 km walken möchte. Aber nach derzeitigen Trainingsstand sind die Batterien des Schachkids nach 3 km erschöpft. So muss der CM schon wieder suchen und findet zielgenau eine Tram, die Richtung Hotel fährt. Damit beweist er deutlich mehr Qualität als der dicke Doktor, der zwar auch gut navigieren kann, aber dann stets vor geschlossenen Etablisments halt macht. Für das Aussteigen ist dann wieder das Schachkid zuständig. Der CM will sitzenbleiben und wäre wohl bis zur Messe gefahren, wenn das Schachkid nicht gedrängelt hätte. Zum Ausgleich entdeckt der CM sofort eine Bratwurstbude mit Thüringer Würsten, auf die das ausgehungerte Schachkid zustürzt. Wenn man einmal da ist auf dem Wochenmarkt, wird sogleich der regionale Fleischer geplündert.
Nun muss ausgeruht werden, um Kräfte zur neuen Partie zu sammeln. Der Lieblingsschiri hat mit IT-Sachverstand das Problem mit der Einlaufmusik gelöst. Er singt immer noch nicht selbst. Auch das Laptop will noch nicht. Aber der Lieblingsschiri ist ein Mann der Tat und wöhlt eine Lösung Quick and Dirty. Das gewünschte Lied wird auf dem Handy abgespielt und das Micro dran gehalten. Keine gute Soundqualität, aber es ruft die Massen ans Brett.
Vor der Runde stehen die Ehrungen an. Das Schachkid bekommt neben vier anderen Schachspielern den silbernen Springer verliehen aufgrund 25-maliger Teilnahme an der DSAM. Das Schachkid freut sich sehr, als es tatsächlich als „Schachkid“ aufgerufen wird. Über die 25 Teilnahmen gesehenn hat das Schachkid streng genommen fast keine schachliche Entwicklung durchgemacht. Aber es waren immer schöne Events, wo man Bekannte getroffen hat und man eine gute Zeit hatte. Insofern kann sich das Schachkid seinerseits nur bedanken mein Deutschen Schachbund für das Engagement und die tolle Organisation über all die Jahre.
Nun aber ein Gegner vom USV Dresden. Dieser hat ein schlechtes Zeitmanagement. Für die ersten Züge braucht er 30 Minuten. Nach dem 12. Zug hat er nur noch 10 Minuten und muss den Rest mehr oder weniger blitzen. Das passt aber ins Bild, was das Schachkid vom USM Dresden hat. Am Vortag wurde das Schachkid Zeuge, wie ein anderer Spieler vom USV Dresden einen Kind erklärte, es solle sich für die ersten 5 Züge mindestens 20 Minuten Zeit nehmen. Kann man machen, aber da kommt das dabei raus, wenn man für 40 Züge nur 90 Minuten hat.
Die Partie ist turbulent. Rochade auf entgegengesetzten Seiten. Der Gegner greift an, das Schachkid auch. Der Gegner trifft in der Zeitnot eine falsche Entscheidung und das Schachkid mopst den gegnerischen Läufer, was zur Aufgabe führt. Der Gegner rauscht davon und baut nicht mal seine Figuren auf, was das Schachkid nicht gut findet. Aber sei es drum, wenn man verliert, will man manchmal halt schnell weg. Aber klar, das gegnernische Zeitmanagement war eine Katastrophe.
Dem Schachkid ist nach Pizza. Der CM ist schon wieder etwas unleidlich und macht damit langsam dem muffeligen Doktor Konkurrenz. Einen Bart hat er ja schon. Der Abend wird in der Bar beschlossen, die weiterhin weder Jazzmusik spielt noch ein gemütliches Ambiente hat. Ein Hurricane ist aber trotzdem möglich, der auf Punke am nächsten Tag hoffen lässt.