28. Februar 2025

DSAM in Dresden – Auferstanden aus dem sozialistischen Muff

Das Schachkid weilt in Dresden zur DSAM. Diese gastiert das erste Mal hier im AFD-Land, im Land von Pegida. Das Schachkid allerdings auch. Zuletzt war das Schachkid 1986 in Dresden, mit 10 Jahren, im grünen Zwinger. Und einmal 2006 auf dem Weg nach Pardubice mit einer Autopanne, aber das zählt nicht. Der Blick aus dem Hotelfenster beweist, der graue Staub des Sozialismus wurde abgeschüttelt. Zwar liegt nun der braune Muff und Dreck von AFD und Pegida hier herum. AFD-Wähler mögen jetzt diesen Blog schließen und sich einen anderen Schachblog suchen. Das Schachkid mag keine AFD und auch nicht deren Wähler. Davon abgesehen scheint es in Dresden ganz hübsch zu sein.

Das Schachkid hat schon nach einer spansich sprachigen Stadtführung Ausschau gehalten. Und auch ein Blick in das Programm der Semperoper geworfen. Am Samstag wird La Boheme von Puccinini gegeben. Wer das Schachkid näher kennt, weiß, das Schachkid liebt Puccini. Epische Musik!

Die Chancen für das Schachturnier stehen also schlecht. Seit Januar hat das Schachkid eigentlich, was Training angeht, nichts gemacht. Keine Eröffnungen, kein Taktiktraning. Seit der DSAM hat das Schachkid in Rüderdsdorf ein Schnellschachturnier gespielt. Dort hat es dem Schachkid nicht gefallen. Die Rüdersdorfer sind, von Ausnahmen abgesehen, ein netter Verein und machen tolle Nachwuchsarbeit. In einem Klassenraum mit einnem Haufen Kindern zu sitzen ist zugegebenermaßen des Schachkids Sache nicht.

Da kann der World Chess Club in Berlin schon eher beim Schachkid punkten. Man spielt ein gepflegtes Blitz,  kann sich an der gemütlichen Bar ein Bierchen oder Cocktail holen und hört neben der Partie gepflegten Ostküstenrap. Die Blitzturniere am Sonntag Abend sind dort wirklich sehr zu empfehlen.

Zurück zu Rüdersdorf – das Highlight waren zweifellos zwei Männer, die sich vor lauter kleinen Kindern wie die kleinen Kinder fast um einen freien Stuhl geschlagen haben. Die Siegerehrung fand in erwähnten Klassenraum statt, mit vielen Kindern und Eltern und zu wenig Sitzplätzen. Ein kleiner Mann aus Berlin erspähte einen freien Stuhl und hielt diesen fest. Ein anderer Mann erspähte diesen Stuhl ebenfalls und wollte diesen hinweg schleppen. Was nicht ging, denn der kleine Mann hielt ihn fest. Und so kam es fast zu erwähnter Schlägerei. Erfreulicherweise gingen andere kräftig gebaute Männer dazwischen.

Das Maritim hat sowas nicht nötig. Dieses ist sehr beeindruckend. Man kommt hinein und ist beeindruckt von der prächtigen Lobby. Das Schachkid wähnt sich kurz in einem Grand Hotel. Auch die Bar ist beeindruckend. Die erste Person, die das Schachkid in der Bar erblickt, ist wie immer Schachfreund Oberling, der freudig ein Glas Rotwein schwenkt. Seine bezaubernde Gattin spielt leider immer noch kein Schach, versteht sich aber hervorragend auf das Machen guter Bouletten. Nur noch acht Monate bis zum schönen Falkenseer Schachopen.

Die Pianobar hat alles, was das Schachkid begehrt. Gedämpftes Licht, Ledersessel, Jazz, einen Kellner, der eine Tolle wie ein Leningrader Cowboy hat. Und leckere Cocktails. Das Schachkid schlürft einen BBC und trifft auf nette Thüringer. Irgendwen trifft man bei der DSAM ja immer.

Alkohol am Abend, keine gute Kombi für gesunden Schlaf. Das Schachkid sieht schwarz für das Turnier. Das wird wohl ähnlich wie beim letzten Punktspiel in der Landesliga. Forst II war zu Gast. Offenbar gibt es auch nette Spieler in Forst. Forst II war jedenfalls wesentlich ziviler und freundlicher unterwegs als Forst I in der Oberliga. Auch dazu findet sich ein Eintrag auf diesen Schachblog.  Das Schachkid wurde von einem polnischen Spieler zusammengeschoben und wusste gar nicht, was auf dem Schachbrett los ist.

So ging es wohl auch dem Vereinschef, der sich an das Blitzturnier wagte, aber mit 2,5 aus 7 sang- und klanglos unterging. Das ist halt was anderes als das monatliche Vereinsblitz beim PSV Potsdam. Der Vereinschef rang um Fassung und ein Bier, dass er erfreulicherweise aufs Zimmer schreiben kann. Denn seine Geldbörse fährt mit 130 Stundenkilometer von Potsdam nach Dresden dem Vereinschef hinterher. Selbige hatte der Vereinschef daheim vergessen und wurde nun gebracht. Gott sei Dank konnte El Presidente, der mit dem Vereinschef mit fuhr, die Tankfüllung zahlen.

Der dicke Doktor wurde auch noch nicht gesichtet, wird aber gleich vom Schachkid beglückt mit seiner Anwesenheit. Auf in den Kampf!

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