29. Mai 2025

DSAM – Gelobt sei der Mai Tai

Überraschenderweise schläft das Schachkid auf einem Mai Tai sehr gut und startet hoch motiviert  in den Tag. Überraschung am Brett. Mr. Bauch ist da, man hat in Potsdam gegeneinander gespielt. Und der Gegner ist auch ein alter Bekannter aus Potsdam, man hat ebenfalls schon gespielt. Beides ging nicht gut für das Schachkid aus, was nur zeigt, in Wittenberg gibt es starke Spieler.

Erfreulicherweise sind die Beiden Leser dieses Blogs. Wobei das Schachkid nicht der Einzige am Brett ist, der eine Internetseite betreibt. Vitaly, der wirklich nette Gegner, betreibt die schöne Seite https://www.schachinter.net/ , die man sich unbedingt anschauen sollte. Die Seite von Vitaly ist eine wahre Fundgrube und ein wunderbarer Start in die Schachwelt. Infos zur DWZ und Elo, für Schiris, Schachshops, die Seiten der Top-Player findet man hier. Das Highlight ist zweifellos der Turnierkalender, wo man reichlich Gelegenheit findet, wie und wo man spielen kann.

Ein Highlight ist auch die Partie. Die Engine insistiert, nun ja, Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Was man aber so nicht sagen kann. Denn hier spielen zwei Menschen und zaubern wirklich eine spannende Partie aufs Brett. Das Schachkid setzt den Vitaly oder besser gesagt dessen König unter Druck. Aber irgendwie langt es nicht. Was mal wieder zeigt, es ist nicht so einfach, in besserer Stellung dann auch den entscheidenden Schlag zu finden, wenn sich der Gegnner gut verteidigt. Man einigt sich beiderseits zufrieden auf Remis.

Wieder so eine lange Partie und so wenig Pause. Immerhin reicht es für eine Pizza. Und auch die Trulla vom Nachbarbalkon gibt diesmal Ruhe  und ist weder zu sehen noch zu hören.

Am Nachmittag wartet dann eine junge Dame, die offenbar gefürchtet ist. Das Schachkid wird von drei Personen gewarnt mit den Worten „Oh, die ist gut.“  „Ich aber auch“ denkt sich das Schachkid. Aber das Mädel spielt wirklich gut. Was ja auch kein Wunder ist, da sie eine Schachzwergin ist. Der Verein „Magdeburger Schachzwerge“ macht eine breite und gute Nachwuchsarbeit, was man hier auch merkt. Das Schachkid hat Glück, dass die Gegnerin Remis anbietet. Sicher ist das Nicht, ob das Dauerschach geworden wäre. Das Endspiel mit den durchgedrückten Bauern war jedenfalls klar besser für das Mädel als für das Schachkid. Da hatte das Schachkid nur Glück, dass es mit der Dame zuerst dran war.

Drei Wetteraps prognostizieren Regen, draußen scheint die Sonne. Zeit, die Stadt zu erkunden. Travemünde war einst ein Fischerdorf und ist heute wirklich sehenswert. Neben der Strandpromenade gibt es eine pitoreske Innenstadt, eine kleine Shoppingmeile, einen Kurpark und diverse Häfen. Für Yachten, riesige Pötte und auch kleine Bote.

Das Schachkid schaut in der lokalen Buchhandlung vorbei. Die Wochentaz gibt es nicht mehr, spanische Bücher auch nicht. Muss ein Fitzek her halten. Der geht immer und wird mitgenommen. Beim Bezahlen sieht sich das Schachkid drei Buchhändlerinenn gegenüber. Die recht unvermittelt das Schachkid zur Literatur der 90er  Jahre befragen. Man frage sich, warum die Bücher, die diese Jahre beeinflussten, nur von Männern geschrieben worden seien. Eine Antwort darauf weiß das Schachkid leider auch nicht, wünscht aber ansonsten schönen Feierabend.

Dem Schachkid verlangt es nach der Bar. Der Pinanist ist auch  schon da und ist ganz angetan, im Schachkid einen Fan gefunden zu haben. Er ist ganz wild und möchte später ein Selfi machen. Aber erstmal wird Gershwin angespielt. Das Schachkid genießt faktisch ein Solokonzert. Alle anderen  verfügbaren Männer sitzen in der Lobby und schauen Fussball. Das Pokalfinale wird live übertragen. Der Pianist geht nach einer halben Stunde erstmal frustriert in die Pause und hofft später auf mehr Publikum. Er spekuliert auf die Halbzeit. Zeit für funf Fotos mit dem  Schachkid hat er aber schon. Und verspricht dem Schachkid, noch das eine oder andere Album auf Spotify zu veröffentlichen. Er habe ein Studio zu Hause und viel Material.

Das Schachkid freut sich auf die Rückkehr des Pianisten und überbrückt die Wartezeit mit einem zweiten Mai Tai. Familie Oberling ist auch wieder da, hält es aber eher mit einem Cosmopilitan. Man ist sich in der Sache aber einig. Die Bar ist sehr schön und Travemünde sowieso.

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