24. August 2025

Lichtenberger Sommer 2025 – Am Ende der Welt

Nach Pardubice steht nun das nächste 9-rundige Turnier ins Haus, der Lichtenberger Sommer. Dieser findet wie in den letzten beiden Jahren in einer ungewöhnlichen Lokalität statt, der Trabrennbahn Karlshorst. Mit kleinen Biergarten dazu. Das Schachkid kann nicht sagen, wieso – aber es wirkt so rustikal. Dem Schachkid gefällt es. Allerdings erreicht das Startgeld hier neue Höhen. 90 € sind für das Schachkid in Deutschland Rekord.  Aber man weiß es nicht, was es allein kosten mag, so eine Trabrennbahn anzumieten.

Dieses Jahr hat das Schachkid extra Urlaub genommen. In 2024 hat das Schachkid stehts bis 15.00 Uhr gearbeitet und ist dann zum Turnier gedüst. Das hat keinen Spaß gemacht, war stressig und tat den Partien nicht gut. Auch der Kindergärtner sieht es so, ein Vereinskollege des Schachkids, der ebenfalls urlaubt.

Dem Spaß einen Strich durch die Rechnung macht erstmal das kleine rote Auto, dass dem Schachkid gehört und eine gelb leuchtende Motorwarnleuchte anzeigt. Das Autohaus hat erst in drei Wochen einen Termin und rät, das Auto stehen zu lassen. Die freie Werkstatt kann das Auto immerhin schon in sechs Tagen begutachten und rät, das Auto stehen zu lassen. Auch der autokennende Vereinsboss rät, lieber stehen lassen.

Es reift die Erkenntnis, das Schachkid wird wohl mit Öffis zum Lichtenberger Sommer reisen, zwei Stunden hin und zwei Stunden zurück. Das war nicht der Plan. Das Schachkid erwägt kurzzeitig ein Hotel in Berlin oder einen Mietwagen. Und beschließt dann, das Deutschlandticket zu nutzen, dass das autofahrende Schachkid schon seit längerer Zeit hat Und man kann ja im Zug was lesen. Und gut für die Gesundheit ist die Lauferei ja auch. Das Schachkid kann denken, was es will, um sich die Situation schön zu reden. Es wird nicht besser.

Der Kindergärtner ist schon da und sitzt bei anderen Twens. So ganz taufrisch ist der Kindergärtner ja auch nicht mehr. Ein CM spielt mit den angehenden Psychologen Poker. Die Frauenwelt schaut fasziniert zu. Es ist nicht ganz einfach zu überblicken, wer von den Beiden im Plus liegt.

Für Verwirrung sorgt der Veranstalter. Um 15.00 Uhr geht die erste Runde los. Um 13.30 Uhr muss man spätestens zur Anmeldung da sein. Die Homepage verkündet, um 13.00 Uhr sei Anmeldeschluss. Was denn nun? Das Schachkid ist um 13.38 Uhr da. 90 Minuten oder 2 Stunden zwischen Anmeldeschuss ist schon extrem. Was soll man da machen? Die Trabrennbahn liegt im Nirgendwo. Vermutlich soll der Umsatz des Biergartens angeregt werden. Der ist gemütlich und bietet selbstgebackenen Kuchen und Thüringer Bratwurs an. Das Schachkid verkostet vorsichtshalber beides und befindet beides für gut.

Kurze Aufregung vor der 1. Runde. Alles sitzt und es wird neu ausgelost. Man wechselt nur die Brettseite. Zumeist hat man den gleichen Gegner, aber eine andere Farbe. Über 200 Mann spielen mit. Der Lärmpegel ist entsprechend. Der Ausrichter versucht es mit Sprachansagen via Mikro. Und scheitert gnadenlos. Gegen die schlechten Boxen der Trabrennbahn kommt er nicht an. Es ist schlimmer als bei der Deutschen Bahn, man versteht quasi nix.

Ein netter Mann kommt vorbei, erklört dem Schachkid, dass Phuc (der Gegner) später komme und platziert für Phuc einen Stift. 5 Minuten später kommt der Nächste und fragt, ob das Schachkid gegen Phuc spielen würde. Das Schachkid bejaht und es wird ein zweiter Stift platziert. Weitere fünf Mniuten später, eine dritte Person dritt heran. Gleiche Frage, gleiche Antwort – Phuc hat nun drei Stifte, wenn er denn kommt.

Der nette Phuc kommt nicht allzu spät und nun kann es losgehen. Phuc ist nun 20 Jahre alt, daher kein Berliner Nachwuchstalent mehr, was seinen spielerischen Qualitäten keinen Abbruch tut. Das Schachkid verwechselt in der Eröffnung was, steht auf Ausgleich und spielt wie immer zu schnell. 21. … a3 sieht das Schachkid, nachdem es die Uhr gedrückt hat. Ein totaler Sackzug, da ist das Spiel schnell vorbei. Der wirklich nette Phuc bietet noch  eine Analyse an, aber das Schachkid will nach Hause.

Eine vermeidbare Niederlage. Aber immerhin, das Schachkid ist nun in bester Schachstimmung und freut sich auf ein schönes Turnier.

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