3. Januar 2017

26. Erfurter Schachfestival – 360 Tage warten

Nachdem am Vortag nichts lief, kann es heute ja nur besser werden. Ein Kampfkind wartet. Vorher gilt es aus dem Zimmer auszuschecken. Was nicht ganz einfach ist, da das alle machen wollen. Und alle vor den Fahrstühlen stehen. Lange, sehr lange…. Es scheint nur ein Aufzug zu fahren, zwei scheinen kaputt und stecken geblieben  zu sein. Tage später wird das Schachkid feststellen, dass es noch seine Zimmerkarte hat. Diese wird das Schachkid, wenn es kommenden Sonntag im Turnierhotel nächtigt, gleich zurück geben.

Der kleine Ben hat ebenfalls starke 3,5 aus 7. Und die hatte er gegen beachtliche, da stärkere Gegner geholt. Das Schachkid konnte also nicht auf einen schnellen Sieg hoffen. Im Gegenteil, eher auf eine schwere Partie. Und so kam es denn auch. Die Eröffnung war kein Problem, Ben kannte sich aus. Insgesamt dachte der Kleine bei jeden Zug gründlich nach. Was das Schachkid daran merkte, dass der Kleine jeden taktischen Kniff im Ansatz verhinderte. Letzlich gelang ein solcher doch mit mit 24. Lh4. Aber danach dauerte es eine ganze Weile, bis der Punkt eingefahren war. Das war ein talentierter 10-jähriger, von dem man sicher noch hören wird.

Kein Jahr ohne Hugendubel. Der ist in Erfurt direkt am Anger und hat drei Etagen. Es ist wunderbar entspannend, in einem Buchladen zu gehen und dorgt zu stöbern.  Das Drama ist dabei, die großen Buchketten haben eine riesige Auswahl, machen aber die kleinen Einzelläden damit kaputt. Spezialisierung scheint das Geheimrezept zu sein. In Schmalkalden gibt es die wunderbare Buchhandlung Lesezeichen. In Berlin gibt es einige Krimibuchhandlungen, z.B. Miss Marple oder den wunderbaren Laden Prinz Eisenherz.

Die Siegerehrung naht. Selten sieht man so eine schicke Schiedsrichterriege wie hier. Im schicken Zwirn stehen sie neben der Bühne aufgereiht. Das Schachopen war dieses Jahr nicht mit ganz so vielen Titelträgern besetzt, dafür wirkt es internationaler. Es gewinnt tatsächlich ein Däne, der IM Jens Ove Friese-Nielsen.

Zusammenfassend war es ein schönes Open. Spielerisch ist das Schachkid leicht unzufrieden. Es lief nicht so schlecht mit 4,5 Puntken aus 8 Partien, aber auch nicht überragend. Das Hotel hatte seine üblichen Schwächen, lahme Bar und Fahrstühle, auf die man ewig warten musste. Insgesamt bietet das Hotel jedoch hervorragende Spielbedingungen.   Von Daniel Wanzek und seinem Team wurde das 26. Erfurter Schachfestival hervorragend organisiert und geräuchlos durchgeführt. Nun heißt es leider wieder 360 Tage warten bis zum nächsten Jahr…

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