2. November 2019

Schachopen Falkensee 2019 – Ran an die Bouletten

Heuer startet das 13. Schachopen Falkensee, was von 1. November bis 3. November 2019 geht. 97 Spieler haben sich eingefunden, darunter viele Stammspieler,  was einen neuen Teilnahmerekord bedeutet. Mehr passen auch nicht in den Spielsaal. Das ficht den Gastgeber nicht an. Da wird kurzerhand das Nebengebäude angemietet. Man peilt schon mal die 150 Teilnehmer an. Was bei dem liebenswerten Gastgeberteam auch zuzutrauen wäre.

Trotz gestiegener Teilnehmerzahlen hat das Open in Falkensee seinen familären Charakter bewahrt. Jeder will gewinnen. Aber diese formalen Dinge und extrem ehergeizigen Spieler gehen diesem Turnier erfreulicherweise ab.

In diesem Jahr ist das Trio Infernale vereinigt. Das Schachkid spielt mit dem Schachwizard, der sein erstes Turnier seit 3 Jahren spielt, und dem Superdave vor Ort. Der PSV Potsdam ist vermutlich mit einer Rekordbeteiligung präsent und hat vorsichtshalber auch einen Schiri installiert.

Schon die Hinfahrt gerät turbulent. Der Schachwizard wirft böse Blicke um sich. Ungewöhnlich für diese Uhrzeit. Die kann er sonst nur frühs. Die Rückbank verbreitet Knoblauchgestank. So eingeschwungen wird die nötige Agressivität aufgebaut, um die Gegner umzuhauen. Das Schachkid isst erstmal eine Boulette, die die Schwiegermutter des Gastgebers in unnachahmlicher Weise zubereitet. Ehe die wieder alle sind. Das Schachkid muss sich die Kontaktdaten der Schwiegermutter besorgen. Vielleicht nimmt diese Bestellungen an. Sonst muss das Schachkid ersatzweise in die Familie Oberling einheiraten.

Dieses Jahr wird das erste mal in zwei Gruppen gespielt. Das Schachkid verfehlt knapp die Turmgruppe und darf sich dafür der Königsgruppe zurechnen. Es geht gegen Marco Treiber. Dieser erkennt das Schachkid auch gleich, was das Schachkid nicht von sich behaupten kann. Bei Namen ist es ganz schlecht. 2014 hat man in Erfurt gegeneinander gespielt, sagt die Datenbank. Marco hat gewonnen, kein gutes Vorzeichen.

Die Partie geht auch entsprechend los. Schwarz spielt mit 3. … Dd6 eine etwas weniger bekannte Variante der Skandinavischen Eröffnung. Das Schachkid hat nach dem 7. Zug auch gleich einen Bauern weniger. Dafür aber vollständige Entwicklung. Die Engine schlägt den ungewöhnlich aussehenden Zug 9. Sb5 vor, wonach die schwarze Stellung sofort kippt. Für so ungewöhnliche Züge hat das Schachkid Abends aber kein Auge.

Schwarz kann die Dame abtauschen und das Schachkid verwaltet dann sogleich eine Ruine und hat schon keine Lust mehr. Die augenscheinliche Initiative ist den Namen nicht wert. Vom Nachbarbrett lugt Bernhard Riess ab und ab skeptisch hinüber. Der bekannte Schiri ist heute im Zivil da, was er sehr gut tragen kann, und kreuzt selber mal die Klingen. Sonst ist er ja immer am  organisieren und machen und tun. Ohne solche Leute wäre ja vieles im Schach nicht möglich. Da muss das Schachkid mal seine Bewunderung aussprechen für das Engagement.

Am anderen Nebenbrett sitzt Jens Stegmann. Da ist die eigene Stellung dem Schachkid ein wenig peinlich. Nach einigen Abtausch gelingt es Weiß aber, zurück ins Spiel zu kommen. Schwarz spielt vielleicht ein wenig zu passiv. Der Schachwizard rennt mit der 6. Tasse Kaffee durch den Raum. Superdave sitzt wie ein Budda am Brett und sagt nicht hipp und nicht hepp.

Das Schachkid hat noch einen Bauern weniger. Aber das Läuferpaar beherrscht das Brett. Die schwarzen Figuren stehen etwas unkoordiniert. Ein psychologisch geeigneter Moment, um Remis anzubieten, ehe sich Schwarz konsolidiert. Und so ist das Schachkid auch sehr zufrieden mit dem halben Punkt.

Der Schachwizard hat seinen Mehrbauern ins Endspiel gerettet. Man darf gegen den Schachwizard nicht ins Endspiel kommen. Da kann man gleich aufgeben. Die kann er. Da dominiert er alles und jeden aus. Und so fährt er auch den Punkt ein. Bleiben noch vier, er hat Ambitionen. Das Schachkid nutzt die Zeit und verspeist noch eine Boulette.

Dave spielt gegen den Neubrandenburger Arno Bethke, gewinnt dann auch. Das Schachkid nutzt die Gelegenheit und meldet sich bei Frank Kuno gleich für das Eintracht-Open an, dass vom 21. bis 23. Februar  2020 im schönen Neubrandenburg statt finden wird. Auch ein sehr schönes familäres Turnier, was das Schachkid empfehlen kann.

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