31. Dezember 2016

26. Erfurter Schachfestival – Nerven lassen

3,5 aus 5 Punkte, bisher lief es durchwachsen für das Schachkid, Mal schauen, wie es heute weiter geht.

Gegen Thomas Woost spielt das Schachkid die schlimmste Partie im ganzen Turnier. Lange wurde das Schachkid nicht so auseinander genommen in der Eröffnung. So spielt man den Najdorf nicht, schrieb das Schachkid bereits vor einem Jahr an dieser Stelle. Innerhalb von 12 Monaten hat das Schachkid es nicht hinbekommen, sich mit dem Najdorf zu beschäftigen. Da ist noch Luft nach oben.  11.  …. e5 ist der erste fatale Zug, da der weiße Springer nun nach f5 kann und den wichtigen Le7 abtauscht. Der schützt den Königsflügel und den Bd6. Der zweite Fehlgriff 12. … Te8 folgt sogleich. Das Schachkid gibt nach 1 Stunde frustriert auf und bestückt seine Speichelprobe. Da hat der Theo Gungl was zum messen, der Stresslevel muss hier echt hoch gewesen sein.

Das Schachkid begibt sich erneut auf die Suche nach einer Thaimassage und wird fündig. Entweder verspannt man am Brett zu sehr oder das Schachkid wird alt. Jedenfalls haben diese Thaimassagen eine entspannende Technik drauf. Der Rücken wird geklopft wie ein Schnitzel. Arme und Beine werden alle Richtungen verbogen. Gelegentlich trampelt die Masseurin wortwörtlich auf dem Kunden herum. Es ist auf jeden Fall entspannend.

Gegen Dr. Zalewski hat das Schachkid schonmal vor vielen Jahren gespielt. Ein harter Gegner… Das Schachkid erlebt ein Deja Vu mit Variation. Der gleiche Najdorf wie am Vormittag. Diesmal spielt das Schachkid nicht e5, büßt aber dafür die Qualität ein. Das Schachkid überlegt nach einer Stunde im 16. Zug schon wieder, ob es nicht besser aufgeben sollte.  Nur aus Trotz spielt das Schachkid weiter, obwohl diese Art der Verteidigung sehr zermürbend ist. Im 22. Zug kann sich faktisch keine schwarze Figur bewegen. Vielleicht schafft das Opfer der Qualität etwas Intiative. Danach scheint der Plan klar. So viele Bauern wie möglich vom Brett nehmen, dann Figuren abtauschen. Weiß bleibt mit dem Springer zurück und es wird Remis. Leichter gesagt als getan – und doch gelingt es. Die Stellung wird zunehmend offener, der weiße König sieht sich ständigen Schachs ausgesetzt. Aus weißer Perpesketive ist die Partie sicher schwer zum Gewinn zu führen, trotz der Mehrfigur.

Nach dieser langen Partie springt das Schachkid kurz in die Sauna. Dieses hat das Hotel auf die 17. Etage gebaut. Bei 90 Grad Celsius hat man einen Rundumblick über das weihnachtlich verschneite Erfurt. Das ist wirklich wunderschön.

Beim Abendessen fragt das Schachkid den Bundesbernd, ob dieser noch aktiv spiele, womöglich sogar für seinen Heimatverein, die TSG Apolda. Der Bundesnachwuchstrainer schaut sichtlich irritiert. Und erwähnt, dass sein letztes Spielgeschehen in der Bundesliga gewesen sei. Das Schachkid muss zugeben, dass es die Nachrichtenlage zum Schachgeschehen nur sehr selten verfolgt. Da tun sich dann schon mal Bildungslücken auf.

Seine umfassenden Fähigkeiten demonstriert der Bundesbernd dann sogleich. Doppelkopf kann er auch. Liegt am Tisch aber trotzdem hinter dem Schachkid. Tissch- und Spielerwechsel. Es kommen einfach keine Karten. De Punkestand dreht ins Minus. Leides Jauchzen am Nachbartisch. Der Turnierorganisator hatte im Vorjahr noch den letzten Platz belegt. Offensichtlich hat er geübt. Dieses Jahr gewinnt er freudestrahlend das Doppelkopfturnier, was ihm die Anwesenden von Herzen gönnen. Das Schachkid übernimmt die Medaillenvergabe, der Gewinner kann sich ja nicht selber ehren.

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