29. Juli 2018

22. Huckeduster Langsamblitz

Heuer ist das Schachkid zum 22. Huckeduster Schnellschachturnier nach Gransee gereist. Da kann man sehen, wie irre man ist, bei 32 Grad Schach zu spielen statt sich an einem See zu legen. Der Huckeduster ist eine urige Kneipe im malerischen Gransee, dass nun wirklich immer eine Reise wert ist.

40 Teilnehmer sind es dieses Jahr. Es ist wieder gut besetzt. Das Schachkid ist auf Platz 26 gesetzt. FM Schulze und Detlef Zoll kennt das Schachkid noch, den Rest nicht.

Gefühlt sind 37 Senioren, zwei Jungs und das Schachkid da. Der hohe Altersdurchschnitt des Turniers fällt auf. Was aber der angenehmen Lockerheit des Turniers kein Abbruch tut. Der Turnierleiter braucht für die Eröffnungsrede genau 3 Sätze. Und erkennt das Schachkid bei der Anmeldung, ohne dass sich selbiges vorstellen muss. Offenbar eilt dem Schachkid ein Ruf voraus.

Auf Nr. 26 von 40 gesetzt sind heute 4,5-5 Punkte realistisch.

Die Kirche gegenüber dem Spiellokal ist eine Arena. Das Schachkid spielt auf Geheiß eines Kollegen Pokémon Go. Die Monster in der Arena sind zu stark. Wieder nix gewonnen.

Die Nr. 16 teilt dem Schachkid Heide mit, dass er Skat kann, aber nicht mag. Das versteht das Schachkid ja nun gar nicht. An der Wand des Turnierlokales hängen grandiose Skatblätter. Die Nr. 16 hat das bessere Händchen im Endspiel mit Dame und Bauer. Das Schachkid spielt zu passiv.

Was das Schachkid ja nun gar nicht mag, sind Leute, die im Weg stehen und es nicht merken. Das kann das Schachkid ja nun wirklich nicht leiden und möchte gerne Tritte in den Allerwertesten verteilen.

Die erste Runde geht es gegen die Nr. 6 des Turnieres. Es läuft ganz gut. Aber dem Gegner gelingt es, seine beiden Türme auf die 2. Reihe zu platzieren. Das kostet das Schachkid einige Bauern.

In der zweiten Runde dann gegen die Nr. 37 des Turnieres. Das Schachkid pflückt hier einen Läufer, dort einen Bauern weg. Ein relativ leichter Sieg. Die normalen Schwankungen der Stärke der Gegner im Schweizer System.

Die Nr. 39 des Turniers kann kaum über den Tisch gucken, kennt dafür aber das Schachkid schon vom Potsdamer Sommeropen. Offenbar eilt dem Schachkid wirklich ein Ruf voraus. Oder es ist die beeindruckende Gestalt. Der Knirps trainiert bei Zugzwang. Er gewinnt eine Leichtfigur, ist sich dann doch etwas unsicher und bietet vorsichtshalber Remis an. Das macht er in einem Jahr nicht mehr.

Die Nr. 36 greift beherzt an, lässt aber Bauern stehen. Der König kann nicht rochieren. Der Turm ist ein großer Bauer. Somit wird der Punkt eingefahren. 2,5 aus 5 ist das Ergebnis in der Mittagspause.

Die Masse ist beim Huckeduster. Das Schachkid mag die rustikale Kost nicht und speist wie jedes Jahr im Büchercafe. Zwei blöde Touris blockieren mit ihrem Softeis den einzigen Tisch im Schatten. Beide tätowiert und mit Glatze, sie und er. Wie die wohl nach Brandenburg kommen. Das Schachkid isst Auberginentörtchen und schwedische Apfeltorte. Die ollen Touris am Nebentisch schmatzen lautstark. Softeis essen will eben gelernt sein.

Die Touris entdecken, dass man in Gransee eine Wohnung mit 140m2 für 1200 mieten kann. Aber in Gransee sei ja nix los. Dann dampfen die nervtötenden Gestalten endlich ab. Das Schachkid wechselt auf den Schattenplatz und fährt mit Rote Beete Kuchen fort.

Nun wird es langsam unangenehm warm. Im Spiellokal angekommen trinkt das Schachkid vorbeugend erstmal ein Bier. Die Hälfte der Spieler hatte schon am Vormittag getankt. Das Bier hilft. Die Nr. 14 greift beherzt mit dem Springer den Läufer des Schachkids an. Leider ist der Springer ungedeckt, sodass das Schachkid beherzt zugreift. Bald fällt auch die gegnerische Dame gegen einen Turm. Sieg und Tagesziel fast erreicht.

1. Runde — die Nr. 18 der Setzliste spielt Paulsen und verliert einen Bauern, wie das Schachkid nach beherzten Durchzählen nach einer Abtauschserie feststellt. Der Gegner bietet Remis. Das ist frech, aberdas Schachkid willigt ein. Es ist warm und das Schachkid zum Denken zu faul.

In der 8. Runde hat sich das Schachkid mittlerweile an Brett 7 vorgekämpft. Die Nr. 21 opfert galant einen Springer. Und plötzlich fällt die Stellung des Schachkids zusammen. Wirklich sehenswert.

5 Punkte aus 9 Runden, Tagesziel erfüllt. Eigentlich kann das Schachkid nun nach Hause fahren. Die Nr. 19 des Turnieres hat einen ungedeckten Turm. Der ist weg, wenn der Bauer davor die Figur des Schachkids nimmt. Einen Läufer mehr, dann noch eine kleine Springergabel, Zack. So werden Punkte gemacht.

Treue Leser des Blogs haben schon bemerkt, dass der Arschlochvater diesmal nicht dabei ist.

An Brett 8 angekommen spielt der Gegner Russisch. Das Schachkid erinnert sich an die Strategie seines ehemaligen Gegners Felix Meißner. Entgegengesetzt rochieren und den Gegner am Königsflüge überrennen. Klappt auch diesmal. Das Schachkid macht kurzen Prozess, ist nach 5 Minuten fertig und freut sich über 6 aus 10.

Das Losglück meint es in der letzten Runde nicht gut mit dem Schachkid. Am Brett 5 wartet ausgerechnet die Nr. 1 der Setzliste mit 2244 Elo. Die Nr. 1 spielt das Schachkid im Königsindisch an die Wand, positionell gesehen. Das Schachkid hat irgendwann schlicht keine sinnvollen Züge mehr.

Die Siegerehrung läuft so angenehm wie die Eröffnung. Kurz und pragmatisch. Mit 6 aus 11 ist das Schachkid hochzufrieden. Platz 15, und für zwei Biere als Preis reicht es auch noch. Die eine oder andere 1800 weggepocht. Sehr gemütliches Turnier.

 

Von meinem iPad gesendet

 

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